Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Drei Meister im Rennen

Alte Oper - "Bell´Arte Salzburg" stellt Graupner neben Bach und Telemann

FRANFURT. Die Vernunft schreit: Lass´ es bloß sein. Aber es geht nicht, es bietet sich zu sehr an. Man muss einfach einen Vergleich der drei Barockmusik-Größen anstellen, die alle samt geistliche Kantaten komponierten: Georg Philipp Telemann ist 1681 geboren, es folgt Christoph Graupner zwei Jahre später. Der Jüngste im Bunde und mit Abstand der Berühmteste heutzutage ist Johann Sebastian Bach, Jahrgang 1685.

Auch der Champion kann spröde klingen

Auf dem Programm stehen geistliche Werke, die von tiefer Religiosität sprechen und eine Auseinandersetzung mit dem Thema Tod darstellen. Den Anfang macht der vor 250 Jahren in Darmstadt gestorbene Graupner mit der Kantate "Wer weiß, wie nahe mir mein Ende" GWV 543/27. Die schwebende Unsicherheit des Menschen wird bereits im Eröffnungschoral kongenial eingefangen: leere Quintklänge deuten an, dass harmonisch noch viel mehr möglich ist. Eine Festlegung erfolgt erst später. Der Darmstädter Meister arbeitet hier auf höchstem Niveau.

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Quelle: Darmstädter Echo, 26. November 2010