Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1102/42

Der Herr ist Richter aller Welt



Originaltitel:
Der Herr ist Richter aller / Welt / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 2. Adv. / 1742. [changed into 1743.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Advent
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.12.1742
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro+rec (B,SATB,str,bc) - F - C
     2.aria (TB,str,bc) - F - 3 (allegro)
     3.rec (S,bc)
     4.aria (S,str,bc) - c - C (largo)
     5.rec (T,bc)
     6.choral (SATB,str,bc) - F - 3

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mache dich, mein Geist, bereit (Seite 94)
Strophentext: Drum so laßt uns immerdar

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (3x), vl 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2, 1, 2f.
Kommentar: Beiliegend eine Abschrift der Partitur: 5f, nicht autograph



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-55
RISM ID:   450006733
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum / Rezitativ
    Der Herr ist Richter aller Welt.
    Obgleich die Rotte frecher Sünder
    dies Wort für Torheit hält,
    so wissen gleichwohl Gottes Kinder:
    „Der Lehrsatz ist gewiss:
    Die Bosheit bleibt nicht ungerochen.”
    Der Herr straft hier, Er straft nach dieser Zeit.
    Er scherzt nicht, wenn Er dräut.
    Wer das verlacht, der wisse dies:
    Er wird mit Schrecken seh’n, in welchen er gestochen.
  2. Arie/Duett
    Herr, erscheine,
    dass die Welt nicht immer meine,
    deine Dräuung sei nur Wind.
    Ja! Der Tag des Herrn ist nah,
    seine Zeichen sind schon da.
    Soll der Zustand dieser Zeiten
    nichts bedeuten?
    Welt, sei doch hierbei nicht blind!
  3. Rezitativ
    Die ganze Welt liegt im Verfall,
    Gott wird für nichts gehalten.
    Bei Jungen und bei Alten
    herrscht freche Sicherheit.
    Ein Noah würde überall
    den Zustand seiner Zeit
    zu unsern Tagen finden.
    Straft Gottes Geist die Sünden
    - was ists! - man treibt sie dennoch fort.
    Erscheint da, dort
    ein Vorbot’ schwerer Trübsalszeiten,
    Empörung, Krieg, Zerrüttung der Natur,
    so ist verweg’nen Leuten
    das alles nichts.
    Sie suchen nur,
    die Zeitungslust damit zu stillen.
    Sind das nicht Zeichen des Gerichts,
    davon der Heiland spricht?
    Jawohl, Er wird Sein Wort erfüllen:
    Wo sich die Bosheit häuft, da säumt die Rache nicht.
  4. Arie
    Herr, gib Gnade, dass ich wache,
    da alles Fleisch so frech und sicher lebt.
    Erhöre doch mein reines Flehen!
    Ich möchte gern für Dir bestehen,
    Du großer Menschensohn,
    wenn dort für Deinem Richterthron
    die Welt verzweiflend zagt und bebt.
  5. Rezitativ
    Wer seine Seele liebt,
    der schicke sich zum Beten und zum Wachen.
    Die Zeiten sind ja wohl betrübt,
    wacht! Gott wird bald der Welt ein Ende machen.
  6. Choralstrophe
    Drum, so lasst uns immerdar
    wachen, flehen, beten,
    weil die Angst, Not und Gefahr
    immer näher treten.
    Denn die Zeit
    ist nicht weit,
    da uns Gott wird richten
    und die Welt vernichten.