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Text der Kantate:
Dictum
Sehet an den Feigenbaum und alle Bäume:
Wenn sie jetzt ausschlagen, so sehet ihr an
ihnen, dass jetzt der Sommer nahe ist.
Secco-Rezitativ
Ein Glaubiger ersieht in der Natur
gar manche Spur,
die seiner Hoffnung Grund und seinen Glauben stärket.
Wenn er in Andacht merket,
wie Laub und Gras den Glanz verliert,
und wie es die Natur
auch wieder neu gebiert,
so sieht er’s als ein Vorbild an,
was Gottes Allmacht kann.
Er spricht: „Getrost! Soll mir für’m Sterben grauen?“
O Nein!
Er denkt: „Fällt diese Welt und Alles ein,
es wird Gott ein Geringes sein,
so Erd’ als Himmel neu zu bauen.“
Arie
Getrost, mein Herz, wenn Erd’ und Himmel krachen.
Ihr Fall kann dir ein froher Vorbot’ sein.
Gott, der die Seinen kennt,
macht aller Not ein End’.
Auf harten Winter schwerer Leiden
erfolgen schöne Frühlingszeiten
und ewig holder Sonnenschein.
Secco-Rezitativ
Ach Gott, wie ist die Welt
so gar verstellt,
ihr Untergang muss ja wohl endlich kommen.
Die Himmelslichter scheinen nicht,
der Tugend Glanz hat abgenommen,
die Wasserwogen brausen sehr,
es rauscht bald hier, bald dort ein Heer.
Die Angst verstellt der Menschen Angesicht.
So schlägt der Baum der Welt jetzt aus:
Was wird er wohl für Früchte bringen?
Ihr Sünder, glaubt’s! Ihr erntet Qual und Graus.
Allein die fromme Schar wird „Hallelujah“ singen.
Arie
Die Frommen schauen in die Höhe,
ihr Heil, ihr Retter naht heran.
Sie zagen nicht bei solchen Zeiten,
sie wissen wohl, was sie bedeuten.
Auf Angst und Not,
ja, auf den Tod
fängt ihr Erlösungs-Sommer an.
Secco-Rezitativ
Hört! Jesus heißt euch betend wachen.
Wer wacht, der kann vor Ihm bestehen.
Zerschmelzt des Himmels Bau zuletzt mit großem Krachen,
das Himmelreich wird dennoch nicht vergeh’n.
Choralstrophe
Drum, so lasst uns immerdar
wachen, flehen, beten,
Weil die Angst, Not und Gefahr
immer näher treten.
Denn die Zeit
ist nicht weit,
da uns Gott wird richten
und die Welt vernichten.