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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Gott Selbst ist Richter aller Welt,
tut nicht so frech, verwegne Seelen!
Wer will besteh’n?
Wenn Sonn’ und Mond erblasst,
wenn dieser Bau zerfällt,
Wer will sein böses Tun verhehlen?
Wer will des Richters Hand entgehn?
Sein Auge sieht und richtet die Gedanken
und Seine Macht hat keine Schranken.
Ach, dass man dies vor Märlein hält,
wie schändlich wird dies Urteil fehlen.
Tut nicht so frech, verwegne Seelen,
Gott Selbst ist Richter aller Welt!
Arie
Kracht und zerschmelzt ihr Elementen,
die Bosheit herrscht an allen Enden,
komm, großer Richter, es ist Zeit.
Die fromme(n) Christen sind veraltet,
die Brüderliebe ist erkaltet,
das reine Glaubenslicht
scheint nirgend nicht
und alles lebt in Sicherheit.
Rezitativ
Der Herr verzeugt in Seiner Zukunft nicht,
obgleich der Spötter Mund
viel von Verzug in frechen Worten spricht.
Ein Frommer weiß, der Herr wird endlich kommen.
Die Zeichen machen sich schon kund,
der alte Glaubensglanz
hat, ach, fast ganz
an Sonne, Mond und an der Sternen Menge
am Christenhimmel abgenommen.
Der Feinde Wut bringt Fromme ins Gedränge
doch sehen sie getrost empor.
Ihr Glaube stellt sich vor:
Wenn solche Zeichen blühen,
so wird der Herr nicht lange mehr verziehen.
Arie
Unverzagt! Die bösen Zeiten
müssen selbst was Gut’s bedeuten,
Jesus siehet endlich drein.
Ja, Sein Ausspruch wird nicht lügen.
Wenn die Bäume Knospen kriegen,
dann fällt bald der Sommer ein.
Rezitativ
Ja, Herr, Du wirst nun bald erscheinen,
wohl dem der allzeit wacker ist.
Es freuen sich die Deinen,
weil, wenn Du kommst, Du ihr Erretter bist.
Choral
Was werd’ ich armer Sünder dann
vor Deinem Richtstuhl sagen?
Was werd’ ich für ein Fürsprecher han,
der mein Sach wird austragen?
Das wirst Du tun, Herr Jesu Christ,
dieweil dass Du gestorben bist,
all’ Sünder zu erlösen.