Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1104/21

Hoheit Stolz und Fleisches Wahn



Originaltitel:
Hoheit, Stolz und Fleisches Wahn / a / 2 Violin / Viol / 2 Cant. / Alt. / Tenor. / Bass. / e / Continuo. / Dn. 4. Adv. / 1721. [changed into: 1722.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 4. Advent
Entstehungszeit: 1721
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.12.1721
Vokal: Sopran (2), Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SSATB,str,bc) - B - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria+rec (S,str,bc) - C - 6/4+C
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,str,bc) - g - C
     6.choral (SATB,str,bc) - B - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Selig sind, die Sanftmut haben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S 1, 2, A (2x), T, B: 2, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: Eine vlne-Stimme beziffert



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-429-30
RISM ID:   450005985
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Chor
    Hoheit, Stolz und Fleisches Wahn
    mag sich ja vor Gott nicht wagen.
    Denkst du, Ehr´ davon zu tragen,
    ach, so zeuch´ die Demut an.
  2. Secco-Rezitativ
    Der muss gewiss der Torheit Sklave sein,
    der sich mehr, als er ist,
    in eignem Brüsten dünket.
    Der kahle Schein,
    womit sich mancher Prahler schminket ,
    trägt nichts zum rechten Wesen bei.
    Davon rühmt sich ein wahrer Christ,
    dass er gar nichts, Gott aber alles sei.
  3. Arie/Secco-Rezitativ/Arie
    Welt-Gedanken, lasst mich gehen.
    Was ihr fragt, drauf sprech´ ich: Nein!

    Der eigne Wahn versucht uns oft
    zu übermütigen Gedanken.
    Die Welt kommt gleichfalls unverhofft
    und lockt uns außer unsern Schranken.
    Sie sucht durch Schmeichelei,
    den Hochmutsgift in uns zu bringen.
    Dergleichen Anfall zu bezwingen,
    ist wohl der beste Rat.
    Legt man dir Ruhm und Ehre bei,
    so denke , dass nur Gott in dir das Gute tat.
    Ziert mich Gott mit seinen Gaben,
    ei, so bleiben sie doch sein.
    Alles, was wir Menschen haben,
    ist allein
    ein Geschenk von jenen Höhen.
  4. Secco-Rezitativ
    Jedoch ich darf wohl, was ich bin, bekennen.
    Ich bin zwar nichts,
    allein, mein Gott macht mich
    durchs Bad der Tauf´ zum Kind des Lichts,
    und so darf ich
    ihn meinen Vater nennen.
    Ja, bleib ich Jesu hier in reiner Demut gleich,
    so gibt er mir auch Teil an seinem Himmelreich.
  5. Arie
    Macht mich Gott zu seinem Erben,
    o, wie herrlich ist mein Stand!
    Ja, wenn mich sein Bad benetzet,
    denn so werde ich versetzet
    in das schöne Himmelsland.
  6. Choralstrophe
    Selig sind, die Sanftmut haben
    und sind immer arm im Geist,
    rühmen sich ganz keiner Gaben,
    dass Gott wird allein gepreist.
    Danken dem auch für und für,
    denn das Himmelreich ist ihr´.
    Gott wird dort zu Ehren setzen,
    die sich selbst gering hier schätzen.