Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1104/50

Wer wahrhaftig ist der saget frei



Originaltitel:
Wer warhafftig ist der / saget frey / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / 4. Adv. / 1750. / ad / 1732.
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 4. Advent
Entstehungszeit: 1750
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 20.12.1750
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - 3
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - F - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - C - 3 (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - G - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
In dich hab ich gehoffet, Herr (Andere Melodie in CB 1728) (Seite 79)
Strophentext: Wohlan, so meide falschen Schein

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-458-22
RISM ID:   450007050
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Wer wahrhaftig ist, der saget frei, was recht ist;
    aber ein falscher Zeuge betrüget.
  2. Rezitativ
    Rechtschaffen und wahrhaftig sein
    will leider jetzt was Seltnes werden.
    Sich nennt man groß und andre klein,
    man lügt mit Worten und Gebärden.
    Es wollen viele sein,
    was sie gleichwohl nicht sind;
    sie sind, was sie nicht heißen wollen:
    ein Dunst, von Hochmut aufgeschwollen.
    Ach armer Staub, wie bist du nicht so blind!
    Wer sich erhebt und lügt,
    hat alle Gunst bei Gott verloren.
    Sieh, wie Johannes sich nicht schmiegt,
    wie redlich ist er – nicht? –,
    wie arm und doch vergnügt.
    Und seinesgleichen war von Weibern nicht geboren.
  3. Arie
    Es täusche, wer da will, und leugne,
    mein Wahlspruch heißet Redlichkeit.
    Was ich nicht bin, will ich nicht heißen,
    ich will mein eigen Lob nicht preisen.
    Schilt man mich schlecht,
    ich bin doch Gottes Knecht,
    mein Ruhm kommt dort zu rechter Zeit.
  4. Rezitativ
    Zwar: Redliche erfahren manche Tücke,
    der Feind sucht sie vom reinen Pfad zu zieh’n,
    doch alle seine Stricke,
    sein listiges Bemüh’n
    muss nur der Wahrheit Glanz vermehren.
    Sie tritt getrost ans Licht,
    ihr Werk sucht nur den Herrn zu ehren.
    Trutz dem , der dieses hindern will.
    Obgleich Vernunft und alles widerspricht,
    getrost, nur treu, nur still,
    nichts soll, nichts kann den Lauf der Wahrheit wehren.
  5. Arie
    Hasse nur immer und neide die Frommen, klüglende Welt,
    Wahrheit ist Wahrheit, ob alles zerfällt.
    Gott alleine alle Ehre,
    also heißt das Losungswort,
    weicht ihr Feinde, weicht nur fort!
    Diese feste Burg und Wehre
    hat selbst Satans Haupt zerschellt.
  6. Rezitativ
    Wer redlich spricht und reine Wahrheit liebt,
    dem muss auch selbst ein Feind
    ein gutes Zeugnis geben,
    und wer Gott alle Ehre gibt,
    der wird vor Gott in Himmels Ehre leben.
  7. Choral
    Wohlan, so meide falschen Schein,
    willst du ein fromm’ Kind Gottes sein,
    Gott liebet fromme Tauben.
    Wer schlecht und recht,
    der ist Sein Knecht,
    will’s gleich die Welt nicht glauben.