Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1106/39

O dass sie weise wären



Originaltitel:
O! daß sie weise wären / u. vernähmen / a / 3 Chalumeaux. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Nat. Chr. / 1739. [changed to: 1740.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Weihnachtszeit
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Weihnachtstag
Entstehungszeit: 1739
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.12.1739
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: chal (3)stb, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - C - 3
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,chal(3)stb,str,bc) - F - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - a - C
     6.choral (SATB,chal(3)stb,str,bc) - C - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Warum willst du ewig sterben


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 2, 1, 1, 1, 1, 2 - chalumeau 1, 2, 3: 1, 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-447-38
RISM ID:   450006551
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    O, dass sie weise wären und vernähmen
    solches, dass sie verstünden, was ihnen
    hernach begegnen wird.
  2. Rezitativ
    Wie blind sind, ach, verstockte Sünder!
    Gott ruft, Er lockt, Er warnt, Er dräut,
    Er sucht der Menschen Seligkeit.
    Noch 6 achten sie die Treue Gottes nicht.
    Verwegne Menschenkinder!
    Wie lange wollt ihr toll,
    wie lange unverständig sein?
    Kann euch der helle Gnadenschein,
    kann Sein durchdringend’ Licht
    euch nicht
    vom Sündenschlaf erwecken?
    Wacht auf! Wacht auf!
    Das Maß ist voll,
    hemmt eurer frechen Bosheit Lauf!
    Die Rache Gottes kommt im Zorn, zur Qual, zum Schrecken.
  3. Arie
    Jesus will die Menschen retten.
    O, dass sie doch Weisheit hätten!
    Aber, ach, sie sind verstockt!
    Blinde Welt!v Glaub’s, dein Urteil ist gefällt.
    Gott wird dich zu Feuerflammen
    in den Höllenpfuhl verdammen,
    weil Er dich vergeblich lockt.
  4. Rezitativ
    Der Mensch ringt oft mit klugem Witz
    nach Hoheit, Lust und eitlen Sachen,
    um sich durch den Besitz
    von solchem Tand beglückt zu machen.
    Und, ach, den armen Geist
    lässt er in Sündenketten liegen!
    So ihm des Höchsten Rat
    den Weg zur Freiheit weist,
    so will ihn ein verkehrter Wahn
    zu seinem Fall betrügen.
    Er siehet es als eine Freveltat,
    wenn er gewarnt wird, an.
    Ruft Gott ≪Komm doch zu mir!≫, so spricht er „Nein!“.
    Ist’s möglich? Kann ein Mensch so unverständig sein?
  5. Arie
    Soll die Rache Gottes schweigen?
    Soll sie keinen Zorn erzeigen,
    wenn ein Mensch sein Heil verschmäht?
    Ja! Auf Spott und Widerspruch
    folget Zorn und Höllenfluch.
    Wider Gott verwegen reden,
    seine Abgesandten töten,
    schimpft, ja! Seine Majestät.
  6. Choral
    Warum willst du ewig sterben?
    Sünder, warum stürzt du dich
    in das höllische Verderben?
    Willst du leiden ewiglich?
    Willst du denn mit allem Fleiß
    machen dir die Höll’ so heiß?
    Stehe ab von deinen Sünden,
    die dem Teufel dich verbinden.