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Text der Kantate:
Choralstrophe
Ach Gott, vom Himmel sieh darein
und lass Dich das erbarmen.
Wie wenig sind der Heil’gen Dein.
verlassen sind wir Armen.
Dein Wort lässt man nicht haben wahr,
der Glaub’ ist auch verloschen gar
bei allen Menschenkindern.
Rezitativ
Ach! Vieler Christen Mund
rühmt zwar das Evangelium,
doch ihres Herzens Grund
ist durch und durch verdorben.
Der Eifer in dem Christentum
ist überall verloschen und erstorben.
Bestraft man sie, so ist’s umsonst getan;
sie pochen auf den Wahn
der äußer’n Ehrbarkeit,
die gleichwohl oft die Heiden besser üben.
Betrübte Zeit!v
Soll das den Heiland nicht betrüben?
Arie
Jesus lockt. Die Sünder lachen.
Er spricht: „Kommt“. Sie sprechen „Nein“.
Freche! Wollt ihr Gott verschmähen,
wollt ihr Satans Wege gehen?
Denkt: Wie wird das Ende sein?
Rezitativ
O, Volk von großer Missetat!
Du lachst zum Zeugnis frommer Weisen:
Ihr Wort muss Torheit heißen.
Was dein verschlag’ner Witz
erdacht und ausgegrübelt hat,
das soll all’s von dem Richtersitz
der Weisheit ausgesprochen sein.
Wer widerspricht,
der heißt bei dir dumm und verblendet.
Ach Gott, sieh drein!
Dein Wort wird sehr verdrehet und geschändet.
Wie lange willst Du nicht
dergleichen Bosheit rächen?
Ach, steure doch dem Widersprechen!
Arie/Duett
Erscheine Herr zur Rache
und rette Deine Sache,
Dein Wort wird ganz verschmäht.
Lass es die Welt erfahren,
wie groß die Sünden waren,
die sie jetzt ohne Scheu begeht
Choralstrophe
Gott woll’ ausrotten alle gar,
die falschen Schein uns lehren,
dazu ihr’ Zung’ stolz offenbar
spricht „Trotz! Wer will’s uns wehren?
Wir haben Macht und Recht allein,
was wir setzen, das gilt gemein,
wer ist’s, der uns will meistern.“