Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1106/42

Ach Gott vom Himmel sieh darein



Originaltitel:
Ach Gott vom Himmel sieh / darein / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Nat. Chr. / 1742 [changed into 1742.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Weihnachtszeit
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Weihnachtstag
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.12.1742
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - a - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,str,bc) - g - 3
     4.rec (B,bc)
     5.aria (TB,str,bc) - C - C (allegro)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Ach Gott, vom Himmel sieh darein

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Gott woll' ausrotten alle gar

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (3x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-59
RISM ID:   450006737
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Ach Gott, vom Himmel sieh darein
    und lass Dich das erbarmen.
    Wie wenig sind der Heil’gen Dein.
    verlassen sind wir Armen.
    Dein Wort lässt man nicht haben wahr,
    der Glaub’ ist auch verloschen gar
    bei allen Menschenkindern.
  2. Rezitativ
    Ach! Vieler Christen Mund
    rühmt zwar das Evangelium,
    doch ihres Herzens Grund
    ist durch und durch verdorben. Der Eifer in dem Christentum
    ist überall verloschen und erstorben.
    Bestraft man sie, so ist’s umsonst getan;
    sie pochen auf den Wahn
    der äußer’n Ehrbarkeit,
    die gleichwohl oft die Heiden besser üben.
    Betrübte Zeit!v Soll das den Heiland nicht betrüben?
  3. Arie
    Jesus lockt. Die Sünder lachen.
    Er spricht: „Kommt“. Sie sprechen „Nein“.
    Freche! Wollt ihr Gott verschmähen,
    wollt ihr Satans Wege gehen?
    Denkt: Wie wird das Ende sein?
  4. Rezitativ
    O, Volk von großer Missetat!
    Du lachst zum Zeugnis frommer Weisen:
    Ihr Wort muss Torheit heißen.
    Was dein verschlag’ner Witz
    erdacht und ausgegrübelt hat,
    das soll all’s von dem Richtersitz
    der Weisheit ausgesprochen sein.
    Wer widerspricht,
    der heißt bei dir dumm und verblendet.
    Ach Gott, sieh drein!
    Dein Wort wird sehr verdrehet und geschändet.
    Wie lange willst Du nicht
    dergleichen Bosheit rächen?
    Ach, steure doch dem Widersprechen!
  5. Arie/Duett
    Erscheine Herr zur Rache
    und rette Deine Sache,
    Dein Wort wird ganz verschmäht.
    Lass es die Welt erfahren,
    wie groß die Sünden waren,
    die sie jetzt ohne Scheu begeht
  6. Choralstrophe
    Gott woll’ ausrotten alle gar,
    die falschen Schein uns lehren,
    dazu ihr’ Zung’ stolz offenbar
    spricht „Trotz! Wer will’s uns wehren?
    Wir haben Macht und Recht allein,
    was wir setzen, das gilt gemein,
    wer ist’s, der uns will meistern.“