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Text der Kantate:
Dictum
Jerusalem, Jerusalem, wie oft habe ich
deine Kinder versammlen wollen, wie
eine Henne versammlet ihre Küchlein
unter ihre Flügel und ihr habt nicht gewollt.
Secco-Rezitativ
Ein Tier ernährt und schützet seine Brut,
und weil ihr dieses gütlich tut,
so macht ein kleiner Lock sie auch zur Folge willig.
Ach, Sünder! Ist’s nicht billig,
dass du die Stimme Jesu hörst?
Was tut Er nicht an dir!
Er will dich noch mit Gnadenflügeln decken.
Und, ach! du kehrst
Ihm immerfort den Rücken zu.
O Mensch, wie schändlich handelst du!
Ach, lass dich doch ein unvernünftig’ Tier
zu einem andern Sinn erwecken.
Arie
Bei Jesus Locken
sein Herz verstocken,
heißt mehr als tierisch sein.
Wer Gott verspottet
wird ausgerottet.
Sein rechter Lohn ist Höllenpein.
Secco-Rezitativ
Bespieg’le dich,
o Sünder, an der Art der Tiere.
Entzieh’n sie sich,
wenn sie ein Führer warnt und lockt,
damit er deren kein’s verliere?
Gewisslich nein!
Sie stellen sich
gehorsam ein.
Ach, bist du denn so gar verstockt?
Dein Herz hat sich
von Jesu abgewendet,
Er aber nimmt sich deiner an,
da Er dir ruft, da Er die Boten sendet.
Doch kehrst du dich nicht dran!
Versäume doch nicht so die Gnadenzeit
und schäme dich der Widerspenstigkeit.
Arie
Seele, fleuch auf Zions Hügel
unter Jesus Gnadenflügel,
der dir Trost und Schutz verschafft.
Bist du schwach und abgemattet:
Wenn dich Jesus überschattet,
so erlangst du neue Kraft.
Choralstrophe
Herr, der Du bist von Ewigkeit,
ein Gott von großer Herrlichkeit,
von Güte, Macht und Ehre.
Dich ruf’ ich an herzinniglich,
mit Deiner Gnad’ umfahe mich,
Dein Wort und Recht mich lehre.
Den Heil’gen Geist verleihe mir,
Der mich zu Jesu Christo führ’,
dass ich recht glaub’ und lebe.
Du selbst, o Herr, regiere mich
zu Deinen Ehren, auf dass ich
der Sünd’ stets wiederstrebe.