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Text der Kantate:
Dictum/Accompagnato
Man prediget wohl viel, aber sie halten’s nicht;
man saget ihnen genug, aber sie wollen’s nicht
hören. Noch will ihnen der Herr wohl um
Seiner Gerechtigkeit willen, dass Er das Gesetz
herrlich und groß mache.
Secco-Rezitativ
Verstocktes Volk, deucht dich’s gering,
dass Gottes Huld dich ehrt
und Seine Boten an euch sendet?
Deucht dich’s ein schlechtes Ding,
wenn deine Wut
dem Herrn den Rücken kehrt
und Seine Knechte schändet?
Ach! Könnte Gott was Größer’s tun,
als was Er an dir tut!
Er sucht dein Heil und Seligkeit,
du aber bleibst in Sicherheit,
in deiner Bosheit ruh’n.
Wie?
Dankest du also dem Höchsten, deinem Gott?
Du töricht’ Volk, du tolle Rott’!
Arie
Jesus lockt euch, freche Sünder.
Ach, wie könnt ihr Menschenkinder
solchen Gnadenwink verschmäh’n!
Aber welch ein Eifer-Wetter
wird einst über euch ergeh’n,
und kein Retter
mag demselben widersteh’n.
Secco-Rezitativ
Die Welt will zwar mit Schulen trutzen,
drein man auch Gott zu fürchten lehrt.
Und ja, sie haben vielen Nutzen,
denn ohne Unterricht
sind Menschen keine Menschen nicht.
Doch ach, die Wahrheit wird verkehrt:
Gelehrte streiten wider Gott,
Sein Wort ist oft ihr Spott.
Man darf wohl gar auf Schulen Geißeln flechten,
die Gottes Knechten
zur Straf’ und Bann gewidmet sind.
So arg ist, ach, die Welt, so undankbar, so blind!
Arie
Sünder, kommt in Gottes Schule,
da trifft man die Weisheit an.
Seine Lehre
fördert dort zur Himmels Ehre,
die kein Feind nicht kränken kann.
Choralstrophe
Gott woll’ ausrotten alle gar,
die falschen Schein uns lehren,
darzu ihr Zung’ stolz offenbar
spricht: „Trotz! Wer will’s uns wehren?
Wir haben Recht und Macht allein,
was wir setzen, das gilt gemein,
wer ist, der uns soll meistern?“