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Text der Kantate:
Dictum
Sehet drauf, dass niemand Gottes Gnade
versäume; dass nicht etwa eine bittere Wurzel
aufwachse und Unfriede anrichte, und viele durch
dieselbe verunreiniget werden!
Secco-Rezitativ
Wie lieblich strahlt das Licht der Gnaden!
Es lockt der Fürst des Lebens Selbst die Sünder.
Doch achten sie den Schaden
an ihren Seelen nicht.
Sie sind verstockt, sie werden bei dem Licht nur blinder,
wenn dessen Glanz ihr finst’res Herz durchbricht.
Ach, denkt zurück!
Ihr Menschen, wollt ihr’s nicht erkennen?
Versäumt ihr Gottes Gnadenblick,
so wird Sein Zorn ob euch erschrecklich brennen.
Arie / Duett
Folget doch, ihr eitlen Herzen!
Wollt ihr Jesus Huld verscherzen,
der euch lockt und warnend fleht.
Kommt doch, stellt euch willig ein,
denkt, wie bald kann’s anders sein.
Auf die Blicke süßer Liebe
wird der Gnadenhimmel trübe,
wenn man [Seinen] Trost verschmäht.
Choralstrophe
Ach Gott, vom Himmel sieh darein
und lass dich das erbarmen.
Wie wenig sind der Heil’gen Dein,
verlassen sind wir Armen.
Dein Wort lässt man nicht haben wahr,
der Glaub’ ist auch verloschen gar
bei allen Menschenkindern.
Secco-Rezitativ
Ach, nicht so frech, ihr Widersprecher!
Glaubt’s, Abels Blut hat allzeit seinen Rächer.
Muss gleich ein treuer Zeuge schweigen,
wenn Kains Rotte auf ihn schlägt,
sein Blut wird desto besser reden.
Die Wahrheit frommer Zeugen
lässt sich mit Schwertern nicht ertöten,
und wer die Marterkrone trägt,
dem bringt sie keinen Schaden.
Doch wehe dem, der Blut auf sich geladen!
Arie
Sammle mich in Deine Flügel,
Jesu, nimm Dein Küchlein drein.
Will man Deines Lockens spotten,
ach, mit solchen bösen Rotten
hat mein Herz gar nichts gemein.
Choralstrophe
Sie lehren eitel falsche List,
was eigen Witz erfindet.
Ihr Herz nicht eines Sinnes ist,
in Gottes Wort gegründet.
Der wählet dies, der Andre das,
sie trennen uns ohn’ alle Maß
und gleißen schön von außen.