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Text der Kantate:
Dictum
Gerechtigkeit erhöhet ein Volk, aber die Sünde ist der Leute Verderben.
Secco-Rezitativ
Ach! merkte die verkehrte Art
auf Gottes Wort und Seine Lehren.
Wenn Er durch Seine Knechte
den Rat der Seligkeit so liebreich offenbart,
wie würde sich der Segen mehren,
den Seine Rechte
vor fromme Kinder spart.
Ach, aber ach! Man ist in Bosheit frech,
die Herzen sind verstockt,
wenn Jesus Stimme lockt.
Man jagt die Friedensboten weg,
man will sie gar mit ihrem Blute färben.
Wie kann es anderst sein?
Reißt solche Bosheit ein,
so muss der Tempel selbst samt Land und Volk verderben.
Arie
Hör auf! o Welt mit Schmähen,
lass Gottes Knechte gehen;
der Herr rächt ihre Schmach.
Wenn Weisen und Propheten
im Land vergeblich reden,
so folgt gewiss Verwüstung nach.
Secco-Rezitativ
Hat je ein Ort so viel als Salem Huld genossen,
da Gottes Wort in seinen so berühmten Toren
aus Jesus Mund Selbst aus geflossen?
Wo aber ist ihr alter Pracht?
Sie stopfte Herz und Ohren
in höhnischem Gespött vor Jesus Lehren zu.
Was ist sie nun? Ein Adamah!
Sie stehet wie Zeboïm da,
der Herr hat sie dazu gemacht.
Und du?
Du Christenvolk
kannst trefflich Herr, Herr! sagen.
Wo aber ist die Frucht,
die du zu Gottes Preis getragen?
Sie wird umsonst bei dir gesucht.
Ist nicht
das Wort des Herrn
in deinen Grenzen meist ein Spott?
Betörtes Volk!
Ach, fürchte Gott!
Tu Buße, dein Gericht
und Strafe sind nicht fern.
Duett/Arie
Ach, Abels Blut schreit noch und redet!
Wenn Kaïn mit der Keule tötet,
so tut es jetzt ein Zungenstich.
Was muss ein treuer Zeuge leiden!
Er lehrt, er straft zu allen Zeiten:
Was ist der Lohn?
Nur Spott und Hohn!
Ach! keine Seele bessert sich.
Choral
Man rühmt das Evangelium
und will doch niemand werden fromm.
Fürwahr, man spott‘t dem lieben Gott!
Noch sprechen sie: „Es hat kein‘ Not.“
Dies ist ein Zeichen vor dem jüngsten Tag.