Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1108/42

Wie lieblich sind deine Wohnungen



Originaltitel:
Wie lieblich sind deine Woh- / nungen Herr / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. p. Nat. Chr. / 1742. [changed into 1743.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Weihnachtszeit
Sonntag im Kirchenjahr: Sonntag nach Weihnachten
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 30.12.1742
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - B - 3
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,str,bc) - g - C
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,str,bc) - F - 3
     6.choral (SATB,str,bc) - B - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Zeuch ein zu deinen Toren (Seite 143)
Strophentext: Erfülle die Gemüter

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-60
RISM ID:   450006738
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Wie lieblich sind Deine Wohnungen,
    Herr Zebaoth.
    Wohl denen, die in Deinem Hause
    wohnen; die loben Dich immerdar.
    Sela.
  2. Rezitativ
    Das Höchste Wesen kann zwar nicht
    in Häusern eingeschlossen werden,
    doch seine Huld verspricht
    bei Seinen Gläubigen auf Erden
    in Wohnungen zu sein,
    die sie, um Ihm zu dienen,
    in reiner Andacht weih’n.
    So oft nur eine fromme Schar
    allda in gutem Sinn erschienen,
    so war
    der große Gott ihr niemals fern.
    Ihr Christen, dienet Ihm nur recht!
    Sind eure Tempel noch so schlecht,
    so sind sie – glaubt’s! - doch Wohnungen des Herrn.
  3. Arie
    Da wohnt Gott und Jesus gerne,
    wo man Gutes tut und spricht.
    Haus und Ort wird heilig werden,
    sind nur Herz, Wort und Gebärden
    bei dem Gottesdienste rein.
    Mengen sich die Heuchler drein,
    ei, das schadet Frommen nicht.
  4. Rezitativ
    Ein kleiner Haufe guter Seelen
    macht einen großen Tempel rein.
    Und sollte man nur Dreie zählen,
    so stellt Sich doch
    der Herr bei solchen ein.
    Ihr Dienst war allzeit und ist noch
    dem Herrn ein lieblicher Geruch,
    auch da, wo Heuchler Zorn und Fluch
    durch ihren Schein-Dienst auf sich häufen
    und Gott ganz fern von ihnen ist.
    Drum flieht ein Christ
    den äußer’n Tempel nicht,
    wiewohl, er macht auch keinen Götzen draus.
    Er kann es wohl begreifen,
    das Haus macht ihn nicht rein.
    Doch glaubt er, was der Herr verspricht:
    Kommt er mit Frommen rein hinein,
    so naht sich Gott zu ihm und so auch zu dem Haus.
  5. Arie
    Herr, sei nahe allen Tempeln,
    lass sie Dir empfohlen sein.
    Will Dich gleich der Heuchel-Schein
    vieler Seelen da betrüben,
    ei, Du wirst die, so Dich lieben,
    doch nicht fliehen. Nein, ach nein!
  6. Choralstrophe
    Erfülle die Gemüter
    mit reiner Glaubenszier,
    die Häuser und die Güter
    mit Segen für und für.
    Vertreib’ den bösen Geist,
    der Dir sich widersetzet
    und, was dein Herz ergötzet,
    aus meinem Herzen reißt.