Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1113/45

Die Ehe soll ehrlich gehalten werden



Originaltitel:
Die Ehe soll ehrlich ge- / halten werden / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / D. 2. p. Epiphan. / 1745. / ad / 1738.
Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Sonntag nach Epiphanias
Entstehungszeit: 1745
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 17.01.1745
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - F - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,str,bc) - B - C (vivace)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,vl unis,vla,bc) - D - 3 (vivace)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - F - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst (Seite 142)
Strophentext: Weg Lust, du Unlust volle Seuch

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: eine Violonestimme beziffert /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-453-02
RISM ID:   450006841
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum/Chor
    Die Ehe soll ehrlich gehalten werden
    bei allen und das Ehebette unbefleckt;
    Die Hurer aber und Ehebrecher wird
    Gott richten.
  2. Secco-Rezitativ
    Wie schändlich sind oft die Gedanken,
    die Fleisch und Blut vom Eh’stand hegt.
    Die Welt weiß da von keinen Schranken,
    die gleichwohl Gott in die Natur,
    sogar den Tieren eingeprägt.
    Der Mensch allein verfehlt die Spur,
    er weidet sich in solchem Stand in Lüsten.
    Ach, schämt euch solches Seins und bessert euch, ihr Christen!
  3. Arie
    Die Keuschheit krönt verbund’ne Herzen
    und solcher Schmuck trägt Segen ein.
    Der Herr wohnt Selbst in keuschen Seelen;
    wo dieser ist, da kann nichts fehlen,
    da muss recht viel Vergnügen sein.
  4. Secco-Rezitativ
    Ach, welches Heer von unerkannten Sünden
    trifft man im Eh’stand an!
    Die Lüste, die sich da entzünden,
    hält jederman
    vor ein von Gott erbautes Eden.
    Doch, ach, sie sind ein Höllen-Schlund!
    Und leider keines Lehrers Mund
    kann klug genug dagegen reden.
    Ein klug’ und reines Wort wird ärgerlich genommen.
    Die kleine Herde derer Frommen
    sieht hier des Satans Tiefen ein.
    Drum machen sie sich selbst Gesetze,
    so kann die Lust und ihre Netze
    dem keuschen Trieb nicht leicht gefährlich sein.
  5. Arie
    O wie lieblich ist die Ehe,
    wenn man Jesum bei sich hat.
    Haben beide Eh’genossen
    diesen Schatz ins Herz geschlossen,
    so muss alles glücklich geh’n.
    Will gleich eine Not entsteh’n,
    ei, so gibt Er guten Rat.
  6. Secco-Rezitativ
    Ihr eitle Welt-Gemüter,
    wie lange wollt ihr tierisch sein?
    Ach, macht und haltet eure Glieder
    durch Buß und Keuschheit rein.
    Ach, glaubt, es werden eure Sünden,
    die hier kein Richter straft,
    dort schwere Strafe finden.
  7. Choralstrophe
    Weg Lust, du unlustvolle Seuch’,
    du Pest der Seelen von mir weich’.
    Komm, göttlich’ Liebe, Himmels-Taub’,
    komm, komm, und mich Dir ewig raub’.
    Denn warum sollt’ ich meine Brust
    besudeln mit verbot’ner Lust,
    in dem ihr End’ ein Elend heißt,
    das endlich hin zur Hölle reißt.