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Text der Kantate:
Dictum/Chor
Die Ehe soll ehrlich gehalten werden
bei allen und das Ehebette unbefleckt;
Die Hurer aber und Ehebrecher wird
Gott richten.
Secco-Rezitativ
Wie schändlich sind oft die Gedanken,
die Fleisch und Blut vom Eh’stand hegt.
Die Welt weiß da von keinen Schranken,
die gleichwohl Gott in die Natur,
sogar den Tieren eingeprägt.
Der Mensch allein verfehlt die Spur,
er weidet sich in solchem Stand in Lüsten.
Ach, schämt euch solches Seins und bessert euch, ihr Christen!
Arie
Die Keuschheit krönt verbund’ne Herzen
und solcher Schmuck trägt Segen ein.
Der Herr wohnt Selbst in keuschen Seelen;
wo dieser ist, da kann nichts fehlen,
da muss recht viel Vergnügen sein.
Secco-Rezitativ
Ach, welches Heer von unerkannten Sünden
trifft man im Eh’stand an!
Die Lüste, die sich da entzünden,
hält jederman
vor ein von Gott erbautes Eden.
Doch, ach, sie sind ein Höllen-Schlund!
Und leider keines Lehrers Mund
kann klug genug dagegen reden.
Ein klug’ und reines Wort wird ärgerlich genommen.
Die kleine Herde derer Frommen
sieht hier des Satans Tiefen ein.
Drum machen sie sich selbst Gesetze,
so kann die Lust und ihre Netze
dem keuschen Trieb nicht leicht gefährlich sein.
Arie
O wie lieblich ist die Ehe,
wenn man Jesum bei sich hat.
Haben beide Eh’genossen
diesen Schatz ins Herz geschlossen,
so muss alles glücklich geh’n.
Will gleich eine Not entsteh’n,
ei, so gibt Er guten Rat.
Secco-Rezitativ
Ihr eitle Welt-Gemüter,
wie lange wollt ihr tierisch sein?
Ach, macht und haltet eure Glieder
durch Buß und Keuschheit rein.
Ach, glaubt, es werden eure Sünden,
die hier kein Richter straft,
dort schwere Strafe finden.
Choralstrophe
Weg Lust, du unlustvolle Seuch’,
du Pest der Seelen von mir weich’.
Komm, göttlich’ Liebe, Himmels-Taub’,
komm, komm, und mich Dir ewig raub’.
Denn warum sollt’ ich meine Brust
besudeln mit verbot’ner Lust,
in dem ihr End’ ein Elend heißt,
das endlich hin zur Hölle reißt.