Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1114/41

Ihr Herren was recht und gleich ist



Originaltitel:
Ihr Herren, was recht und / gleich ist / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 3. p. Epiph. / 1741.
Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias
Sonntag im Kirchenjahr: 3. Sonntag nach Epiphanias
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 22.01.1741
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,ob(2),str,bc) - g - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,str,bc) - F - C (sostentato e staccato)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,ob(2),str,bc) - B - 6/8
     6.choral (SATB,ob(2),str,bc) - g - C

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wo Gott der Herr nicht bei uns hält (Seite 142)
Strophentext: Herr, gib, dass ich in meinem Sinn

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 15 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2 - ob 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-449-05
RISM ID:   450006623
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Ihr Herren, was recht und gleich ist,
    das beweiset den Knechten,
    und wisset, dass ihr auch einen Herrn
    im Himmel habet.
  2. Secco-Rezitativ
    Wie rühmlich ist es nicht,
    was ein Soldat, ein Heide,
    an seinem kranken Knecht getan?
    Er rühmt, er liebet ihn und spricht
    den Herrn den Arzt um Hülfe für ihn an.
    Dem Herrn ist´s eine Freude,
    da Er dem Diener dienen kann.
    Ihr Herrn, zumal ihr Reichen,
    geht hin und tut desgleichen!
  3. Arie
    Jesus dienet Seinen Knechten.
    Wohl dem, wer dergleichen tut.
    Wollten manche dieses üben
    und in christlich-sanftem Mut
    ihr Gesinde redlich lieben,
    ei, es würden insgemein
    Knecht´ und Mägde besser sein.
  4. Secco-Rezitativ
    Die Welt ist leider voll
    von vielen unerkannten Sünden.
    Wie viele Herrn und Frauen sind zu finden,
    die immerfort im Zorn und toll
    auf ein Gesinde fluchend toben.
    Ihr Vieh genießt mehr Freundlichkeit
    und Sorgfaltsproben
    als oft ein Knecht, als eine kranke Magd.
    Die sind ein Ekel und ein Scheu;
    es ist oft eine Kleinigkeit,
    worum man sie verjagt.
    Wer aber glaubt´s zu dieser Zeit,
    dass dies´ Verfahren Sünde sei?
    Wer scheut die Seufzer solcher Armen?
    Ihr strenge Herrn, denkt, was ihr seid:
    Seid ihr nicht gleichfalls Knechte?
    Lernt eures Herrn Gebrauch und Rechte,
    sonst findet ihr bei Ihm dereinst auch kein Erbarmen.
  5. Arie
    Wahrer Christen Glaub´ und Liebe
    sieht auch Untergeb´ne an.
    Wer nur Herrn und seinesgleichen
    Ehr´ und Dienste angetan,
    der wird wenig Ruhm erreichen,
    wenn er dort
    gegen Arme kaum ein Wort
    der Geduld darrechnen kann.
  6. Choral
    Herr, gib, dass ich in meinem Sinn
    ja niemand je vernichte,
    in Herzenseinfalt immerhin
    das Meine wohl verrichte,
    nicht Menschengunst und Ehre acht´
    und nach der Ehren-Kron´ nur tracht´,
    die nimmermehr verwelket.