Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1116/18

Seid nüchtern und wachet



Originaltitel:
Seydt nüchtern u. wachet / a / 2 Violin / Viol / Cant / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo / Dn. 5 p. Epiph. / 1718.
Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias
Sonntag im Kirchenjahr: 5. Sonntag nach Epiphanias
Entstehungszeit: 1718
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 06.02.1718
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - B - C
     2.arioso (B,vl unis,bc) - g - C
     3.rec (A,bc)
     4.aria (S,str,bc) - F - C
     5.rec (B,bc)
     6.acc (T,str,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - B - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Nun ruhen alle Wälder (Seite 106)
Strophentext: Breit aus die Flügel beide


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: ?
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T, B: 1, 2, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-426-05
RISM ID:   450005871
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Seid nüchtern und wachet, denn euer
    Widersacher, der Teufel, gehet umher wie ein
    brüllender Löwe und suchet, welchen er
    verschlinge. Dem widerstehet, fest im Glauben.
  2. Arie
    Jesu, der du Tod und Hölle
    in den Sieg verschlungen hast,
    da du selbst an unsrer Stelle
    ausgedau´rt des Kampfes Last,
    hilf uns kämpfen, beten, ringen
    wider Satans Trug und List,
    der uns Arme zu verschlingen
    sich mit Macht und Bosheit rüst´t,
    dass wir hie durch deine Kraft
    üben gute Ritterschaft.
  3. Secco-Rezitativ
    Wie groß ist nicht die Macht und Wut
    des grimmen Azazels,
    damit er wider Zions Fels
    so manchen Anlauf tut?
    Wie feurig sind nicht diese Pfeile
    des höll´schen Bösewichts,
    dadurch er oft in schneller Eile,
    wenn er auch gleich im Glanz des Lichts
    als wie ein Engel sich verstellt,
    die armen Seelen plötzlich fällt?
    Die, wenn sie bei den eingebild´ten Lüsten,
    die oft betrüglich, lieblich scheinen,
    nach Wunsch sich zu vergnügen meinen,
    von dem vergift´ten Apfel-Biss
    mit Eva doch beim Sehen blind
    und durch den Herrn der Finsternis
    nach Schlangen Art betrogen sind,
    dass sie, wenn ihnen dann die Augen einst aufgehen,
    bald ihre Blöß´ und Elend sehen.
  4. Arie/Duett
    List und Macht
    braucht der Arge Tag und Nacht.
    Dass er uns in seinen Stricken
    möge fällen und berücken
    und so Herz als Augen binden
    durch Betrug verführ´scher Sünden.
  5. Secco-Rezitativ
    Wohlan, mein Christ! So ziehe dann
    den Harnisch Gottes an,
    dass du dem listigen Angehen
    des Teufels könnest widerstehen,
    Ergreif den teuren Glaubensschild,
    damit du kannst bei deinem Kämpfen
    auch alle feur´ge Pfeile dämpfen.
    Lass deine Lenden sein umgürtet und umhüllt
    mit Kraft und Wahrheit reiner Lehre,
    damit du deines Gottes Ehre
    von allem Trug und Untertreten
    beständig gläubig könnest retten.
    Klagt Satan deine Sünde an,
    so sei du mit Gerechtigkeit
    und deines Jesu Ehrenkleid
    als einem Panzer angetan.
    So wird bald aller Fluch der Sünden
    und ihre Schuld und Straf´ verschwinden.
  6. Accompagnato-Rezitativ
    Kommts endlich zu der letzten Zeit,
    wenn dir des Lebens Ende nah,
    zum Kampf und harten Todesstreit,
    so sei nur freudig und bereit,
    denn sieh! der Helm des Heils ist da.
    Das teure, werte Gotteswort,
    das wider alle Höllenpfort´
    und ihre Macht dich wird beschützen
    und so die Macht des Herren unterstützen,
    und so wirst du durch dieser Wahrheit Gründen
    den Teufel fällen, überwinden.
  7. Choral
    Breit´ aus die Flügel beide,
    O Jesu, meine Freude,
    und nimm dein Küchlein ein.
    Will Satan mich verschlingen,
    so lass die Engel singen:
    „Dies Kind soll unverletzet sein.“