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Text der Kantate:
Dictum
Da Gott wollte Zorn erzeigen und kundtun Seine
Macht, hat Er mit großer Geduld getragen die
Gefäße des Zorns, die da zugerichtet sind zur Verdammnis.
Secco-Rezitativ
Verweg´nes Unkraut frecher Sünder!
Du Same aus des Satans Reich,
was pochst du gegen Gottes Kinder
und hältst dich ihnen gleich?
Denkst du, weil du so grünst,
wie sie in Gottes Reich zu kommen?
Glaub´s nicht, o nein!
Dein Lohn kommt dir, wie du verdienst.
Gott schonet Seiner Frommen,
sonst würdest du schon längst vertilget sein.
Arie
Sieh doch drein, gerechter Richter,
Satans Brut wächst allzu sehr.
Ach, sie ist schon reif zur Ernte.
O, dass sie noch Buße lernte!
Doch da ist kein Hoffen mehr.
Secco-Rezitativ
Das Unkraut wächst ja wohl in Menge
und, ach, es ist so toll dabei!
Es denkt bei seinem Schein-Gepränge,
dass es ein guter Same sei.
Es drückt und kränkt die gute Saat.
Was Gottes Hand gepflanzet hat,
das muss ein Unkraut heißen.
Du frech verkehrte Welt!
Geduld, bald wird sich´s weisen,
was Gott für gute Frucht, was Er für Unkraut hält.
Arie/Duett
Freue dich, gerechter Same,
bald wird alles besser sein.
Gott wird dich vom Unkraut trennen.
Dies´ wird Er im Zorn verbrennen,
aber Seiner Schnitter Hände
sammlen dich gewiss am Ende
hin in Gottes Scheuer ein.
Secco-Rezitativ
Denkt aber nicht, ihr guten Seelen,
dass ihr die Bösen dämpfen wollt.
Nein, das ist Gottes Amt.
Lasst euch das Unkraut immer quälen,
Er kommt, der es zur Glut verdammt.
Doch freut euch, Jesus ist euch hold.
Lässt Er euch gleich mit Tränen säen,
glaubt´s,
eure Ernte wird dort wunder-herrlich stehen.
Choral
Gottes Kinder säen zwar
traurig und mit Tränen,
Aber endlich bringt das Jahr,
wornach sie sich sehnen;
denn es kommt die Erntezeit,
dass sie Garben machen.
Da wird all ihr Gram und Leid
lauter Freud´ und Lachen.