Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1117/43

O Gott ich muss dir klagen



Originaltitel:
O Gott ich muß dir klagen / verklagen / a / 2 Violin / Viola / 2 Hautb. / Basso solo / e / Continuo. / Dn. Septuages. / 1743.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Septuagesimae (3. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1743
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 10.02.1743
Vokal: Bass
Solostimmen: 1
Instrumente: ob (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (B,str,bc) - C - 3
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - G - 3
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,ob(2),vl unis,vla,bc) - a - 3
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: O Gott, ich muss dir klagen

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Dein sind, o Gott, die Gaben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
B: 2 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - ob 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-451-08
RISM ID:   450006746
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    O Gott, ich muss Dir klagen,
    verklagen selber mich,
    Von meiner Bosheit sagen,
    die kränket mich und Dich.
    Ein Wurm nagt mich im Herzen:
    der dürre, blasse Neid.
    Er plaget mich mit Schmerzen,
    versalzet alle Freud’.
  2. Secco-Rezitativ
    Der große Gott ist Herr in Seinem Haus.
    Er teilt die Arbeit und den Lohn
    nach Wohlgefallen aus.
    Der weiß von wenig Müh’ zu sagen,
    ein andrer muss
    des Tages Last und Hitze tragen
    und trägt nicht mehr als jener auch davon.
    Der Knecht, die arme Kreatur,
    sieht dieses mit Verdruss,
    mit Neid und Missgunst an:
    Verwegenheit! Schweig nur!
    Vielleicht hast du in vielen Stunden
    das nicht, was der in kurzer Zeit getan.
    Hat er nun gleichen Lohn gefunden,
    wer ist, der Gott drob tadeln kann?
  3. Arie
    Gott lohnt die Arbeit nicht nach Stunden.
    Wer treu ist, findet Lohn und Huld.
    Ein reiner Fleiß auf Gottes Wegen
    bringt auch wohl unverdienten Segen.
    Wirkt jemand viel und ist nicht rein,
    er nimmt nur einen Groschen ein,
    so ist hieran die Lohnsucht schuld.
  4. Secco-Rezitativ
    Wie mancher Lohnknecht ringt
    nach Vorzug und nach hoher Würde
    und so nach großer Last.
    Und wenn es ihm gelingt,
    es drückt ihn manche Bürde,
    so kommt ihm der Gedanke ein:
    „Weil du so viel getragen hast,
    so wirst du groß im Himmel sein.“
    Allein, er findet sich betrogen.
    der jener wird ihm vorgezogen,
    der nichts in seinen Augen war.
    Du Lohnsuchts-Knecht!
    Besinne dich, du stehest in Gefahr.
    Verfährt der Herr mit dir nach Recht,
    so ist dein Lohn gewisslich schlecht.
  5. Arie
    Weg, Stolz! Weg, Missvergnügen!
    Des Höchsten Rat und Fügen
    macht alles recht und gut.
    Der Herr gibt mir das Meine
    und jeglichem das Seine.
    Soll’s Unrecht sein, wenn Er das tut?
  6. Choralstrophe
    Dein sind, o Gott, die Gaben.
    Es kommt von Dir allein,
    was der und jener haben
    und was sie sollen sein.
    Das steht bei Deiner Güte
    und schenkst es wem Du willst.
    Du siehest ins Gemüte,
    vor Dir kein Anseh’n gilt.