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Text der Kantate:
Dictum
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen
redete, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein
tönend’ Erz und eine klingende Schelle.
Arie
Aller Gottesdienst ist eitel,
den man ohne Lieb’ erwählt,
und das Herz ist tot und nichtig,
aller Andachts-Weihrauch flüchtig,
wo die Glut der Liebe fehlt.
Aller Gottesdienst ist eitel,
den man ohne Lieb’ erwählt.
Dictum
Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert nicht, die Liebe treibet nicht
Mutwillen, sie blähet sich nicht.
Chor
O selige Seelen, die lieben und leben;
o himmlisches Leben, das Lieben gewährt.
Der Glaub’ und das Hoffen wird herrlich gepriesen,
doch bleibet die Liebe die Größte von diesen,
dieweil sie mein Jesus so sehnlich begehrt.
Dictum
So wir uns untereinander lieben, so bleibet Gott
in uns und seine Liebe ist völlig in uns.
Chor
Ja, ja, was Jesus vorgeschrieben,
soll unser’s Herzens Wonne sein.
Wir wollen ihn erst ganz allein,
und denn zugleich den Nächsten lieben.
So bleibt er stets in uns, und wir
genießen seiner auch allhier.