Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1119/13

Soll nun das unschuldsvolle Lamm



Originaltitel:
Soll nun das Unschulds volle Lamb / a 7 / Hautbois / 2 Violin / Viola / Canto / Basso / e / Continuo. / Dn. Estomihi. / 1713.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Estomihi (1. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1713
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.02.1713
Vokal: Sopran, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob, str, bc
Satzbeschreibung:
      1.acc + rec (S+B,str,bc)
      2.aria (B,(ob),vl unis,bc) - C - 3
      3.rec (S,B,bc)
      4.aria (S,ob,str,bc) - a - C
      5.rec (B,S,bc)
      6.aria (SB,(ob),str,bc) - g - 3
Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 9 Seiten;
S, B: 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlc, vlne, bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2 - ob: 1f.
Kommentar: mov 2 & 6: ob with violin in parts /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-421-05
RISM ID:   450005798
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato
    Soll nun das unschuldsvolle Lamm
    zu seinem Leiden gehn
    und der vor meine Sünde steh´n,
    der nichts verbochen hat?
    O, welche Wohltat!
    Die Unschuld geht in Tod,
    der Sünder bleibet leben
    und ihm wird noch dazu
    das beste Teil gegeben.
  2. Rezitativ
    Die Unschuld geht in Tod,
    dich aus der bittren Höllen-Not
    freiwillig zu entreißen.
    Sie wird auch eher nicht
    vergnügt und ruhig heißen,
    bis dir das Heil geschicht,
    dass Gott auf mein vergoss`nes Blut,
    des strengen Eifers Glut
    in Lieb und Huld verkehret
    und dir die Seligkeit gewähret.
  3. Arie
    Drum werd ich ohne mein Verschulden,
    die allerstrengste Pein erdulden.
    Ich werde tausendfache Not
    und endlich gar den herben Tod
    mit sanftem Geist und stillen Freuden
    vor deine Sünden-Schulden leiden.
  4. Rezitativ
    Das Herze blutet mir,
    dass dir
    nun uns´re Sünden-Schuld
    die Schmerzen machen soll.
    Des Vaters Huld
    kann nicht anders erlanget werden.
    Drum stell ich mich auf Erden
    allein deswegen ein,
    ein Mittler zwischen Gott und dieser Welt zu sein.
  5. Arie
    O mein Gott! Was soll ich denken,
    dass du dich in Tod begibst
    und so schnöde Feinde liebst.
    Ich will schweigen, denn die Triebe
    deiner unumschränkten Liebe,
    die du stets an uns verübst,
    können nichts als Wunder schenken.
  6. Rezitativ
    Ach, Seele, wenn du so gedenkest,
    ist meine Pein genug vergolten.
    Wenn wir
    dich auch dafür
    nicht lieben wollten,
    so wären wir nicht wert,
    dass uns dergleichen Heil
    und Wohlfahrt widerfährt.
    So geh ich denn mit größer´n Freuden
    zu meinem bitter´n Leiden.
  7. Arie/Duett
    Ich gehe zum Tode,
    ich gehe zum Sterben.
    Mein Jesus,
    ach, bleibe bei mir!
    Ich lasse mich schlagen,
    ich lasse mich binden.
    Dies werd ich
    auch gleichfalls empfinden.
    Dies tu ich aus Liebe zu dir.