Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1119/24

Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld



Originaltitel:
Ein Lämlein geht und trägt die / Schuld / a / 2 Violin / Viol. / Cant. / Alt. / Tenor. / Bass. / e / Continuo. / Dn. Esto Mihi. / 1724.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Estomihi (1. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1724
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 20.02.1724
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - G - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - d - 3
     4.rec (T,bc)
     5.aria (T,str,bc) - e - 12/8
     6.rec+arioso (T,str,bc)
     7.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
An Wasserflüssen Babylon (Seite 10)
Strophentext: Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
An Wasserflüssen Babylon (Seite 10)
Strophentext: Mein Lebetage will ich dich

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T (2x), B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne, bc: 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-432-06
RISM ID:   450006052
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choral
    Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
    der Welt und ihrer Kinder.
    Es geht und büßet in Geduld
    die Sünden aller Sünder.
    Es geht dahin, wird matt und krank,
    ergibt sich auf die Würgebank
    verzeiht sich aller Freuden.
    Es nimmet an Schmach, Hohn und Spott,
    Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod
    und spricht: „Ich will’s gern leiden“.
  2. Secco-Rezitativ
    Schau, Seele, deinen Bräut’gam an,
    wie heftig treibt ihn seine Liebe.
    Er geht die Marterbahn,
    dich aller Marter zu entreißen.
    Ach! dämpfe doch der Wollust schnöde Triebe,
    die ihm den sauren Gang gemacht,
    und sei bedacht,
    dich ihm ergeben zu erweisen.
  3. Arie
    Ach Seelenfreund! mein Geist eilt, dir zu folgen,
    das Fleisch ist allzu schwach.
    Es quillt, sieh an! aus meinem Herzen
    ob deinen unerhörten Schmerzen,
    o treues Lamm, ein herber Tränenbach.
  4. Secco-Rezitativ
    Ach Sünder, ist es nicht recht viel?
    Gott macht aus lauter Gnaden,
    dich der Verdammnis zu entladen,
    sein einzig Kind zum Trauerspiel.
    Er will dich ewig glücklich machen,
    Du aber wilt bei eitler Lust
    das große Liebeswerk verlachen
    und räumest deine Brust
    verdammtem Scherz,
    verdammten Sünden ein.
    Was tust du? Sünder, ach! Kann deines Jesu Pein,
    sinnloser Mensch! dich nicht zur Reu’ ermuntern?
    Gewiss, es kann ein nur vernünftig’ Herz
    nicht g’nug die Liebe dort, den Undank hier verwundern.
  5. Arie
    Mein Herz will sich zu Jesu halten.
    Ihr eitlen Lüste, geht nur fort!
    Der Rosenpfad führt in die Hölle.
    Wenn ich mich Jesu zu geselle,
    so führt er mich
    gewiss zu sich
    durch Leiden in des Himmels Port.
  6. Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
    Du tolle Welt,
    vergnüge dich in deinen Eitelkeiten!
    Ich habe Jesum und sein Leiden
    mir zur Betrachtung vorgestellt.
    Sein Trauerspiel vergnüget meinen Sinn,
    weil ich dadurch so selig bin.
    Ja, liebster Jesu! ja ich diene dir mit Freuden.
  7. Choral
    Mein Lebetage will ich dich
    aus meinem Sinn nicht lassen.
    Dich will ich stets gleich wie Du mich
    mit Liebes-Armen fassen.
    Du sollt sein meines Herzens Licht,
    und wenn mein Herz zu Stücken bricht
    sollt Du mein Herze bleiben.
    Ich will mich Dir, mein höchster Ruhm,
    hiermit zu Deinem Eigentum
    beständiglich verschreiben.