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Text der Kantate:
Dictum
Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom
Geiste Gottes.
Es ist ihm eine Torheit und kann es nicht
erkennen, denn es muss geistlich gerichtet sein.
Secco-Rezitativ
Es dünkt sich die Vernunft
oft groß mit ihren scharfen Augen.
Sie denkt: „Die Sätze ihrer Zunft,
die müssten mehr als Glaubenswahrheit taugen.“
Und ach! sie ist in Gottes Wegen blind;
sie kann ihr Vorurteil und Jesus Wort nicht reimen.
Ihr Trost zerrinnt,
wenn Er von Schmach und Sterben spricht.
Bei ihrem Wahn und süßen Träumen
versteht sie auch den klarsten Vortrag nicht.
Arie
Blinde achten Jesus Sterben
vor Verderben,
aber es trägt Segen ein.
Jesus Tod erwirbt das Leben,
Er wird für die Welt gegeben
und Sein Blut
macht die Seelenwunden gut,
denn es macht von Sünden rein.
Secco-Rezitativ
Mein Jesu, öffne mir
den reichen Segen deiner Leiden,
mein blindes Fleisch versteht ihn nicht.
Ich flehe Dir:
„Ach, gib mir Deines Geistes Licht,
sonst möcht´ ich Deinen Kreuzweg meiden
und mein Verstand bleibt sehend blind.
Doch wenn Du sprichst, so werd ich sehen.
Ach Jesu, lass es doch geschehen,
dass alle sehend sei´n, die blind geboren sind.“
Dictum
Ihr wisset, dass Er ist erschienen,
auf dass Er unsre Sünde wegnehme,
und ist keine Sünde in Ihm.
Arie
Süßer Trost! Durch Jesus Schmerzen
werden tief gebeugte Herzen
aller Sünden Bürde los.
Meine Sündenlast ist schwer,
Jesu Leiden noch viel mehr,
doch ich will es gerne tragen.
Jesu, ach, was soll ich sagen?
Deine Lieb´ ist allzu groß.
Secco-Rezitativ
Wer hier in dies Geheimnis blickt,
der wird gar großen Trost erkennen.
Er wird sich nicht von Jesu trennen,
wenn Gottes Rat ihm auch ein Leiden schickt.
O Nein! Wer Jesu Liebe schmeckt und sieht,
der nimmt es willig an, wie Er ihn nach Sich zieht.
Choral
O Jesu Du,
mein Hilf´ und Ruh´,
ich bitte Dich mit Tränen:
Hilf, dass ich mich bis ins Grab
nach Dir möge sehnen.