Originaltitel: Halte an am Glaubens Streit / a / 2 Violin / Viol / Basso Solo / e / Continuo. / Dn. Reminiscere. / 1722. Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit Sonntag im Kirchenjahr: Reminiscere (2. Sonntag der Passionszeit) Entstehungszeit: 1722 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 01.03.1722 Vokal: Bass Solostimmen: 1 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.arioso (B,str,bc) - e - C 2.aria (B,vl unis,vla,bc) - G - C (largo) 3.rec (B,bc) 4.aria (2) DC 5.rec (B,bc) 6.choral (B,vl unis,vla,bc) - F - C (largo) 7.aria (B,vl unis,vla,bc) - C - C (andante) 8.choral (B,vl unis,vla,bc) - e - C
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Sollt es gleich bisweilen scheinen (Seite 126) Strophentext: Sollt es gleich bisweilen scheinen
Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Herr Jesu Christ, ich schrei zu dir (Seite 58) Strophentext: Harr´ nur auf Gott, weil dir bewusst
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Text der Kantate:
Arioso
Halte an im Glaubensstreit!
Endlich kommt die frohe Zeit,
dass dich Gott mit Trost erfreut.
Arie
Ach, will Dein Herz sich nicht erbarmen?
Mein Jesu! sieh´ mein Elend an.
Ich schreie: „Du verschmähst mein Klagen,
mein Seufzen ist umsonst getan.
Wo soll ich, ach! nach Hülfe fragen,
wenn ich sie da nicht haben kann!“
Secco-Rezitativ
So ächzet oft ein mattes Herz,
wenn Satan tobet
und Gott hierbei des Glaubens Kräfte probet.
Sehnt es sich himmelwärts,
so hält sich Gott verborgen.
Wen setzt nicht solche Not in schmerzensvolle Sorgen?
Arie
Ach, will Dein Herz sich nicht erbarmen?
Mein Jesu! sieh´ mein Elend an.
Ich schreie: „Du verschmähst mein Klagen,
mein Seufzen ist umsonst getan.
Wo soll ich, ach! nach Hülfe fragen,
wenn ich sie da nicht haben kann!“
Secco-Rezitativ
Wenn Teufel, Hölle, Sünd´ und Welt
sich an gerechte Seelen machen,
so brechen oft die Tränen Fluten los.
Doch, wenn sich Gott hierbei feindselig stellt,
die Gnadensonne will nicht scheinen,
dies ist vor Gläubige der allerhärt´ste Stoß.
Ach ja, wer jeden Feind besiegt,
der würde hier den Mut verlieren,
wenn auf´s Gebet sich kein Erhören fügt.
Allein des großen Vaters Treu´
steht Gläubigen verborgen bei,
bis sie den Kampf zum Sieg vollführen.
Choralstrophe
Sollt´ es gleich bisweilen scheinen,
als ob Gott verließ die Seinen,
ei, so weiß und glaub´ ich dies:
Gott hilft endlich noch, gewiss.
Arie
Wanke nicht, bedrängte Seele,
Jesus sagt nicht immer nein.
Lass ihn schweigen, lass ihn schelten,
scheint dein Flehen nicht zu gelten,
weiche nicht,
bis sein Herz erbarmend bricht.
Glaub´s, er wird noch freundlich sein.
Choralstrophe
Harr´ nur auf Gott, weil dir bewusst,
dass Er sich tut erbarmen
der Elenden, und hat sein´ Lust
an dem Geschrei der Armen.
Die will er nicht in Ewigkeit
lassen in ihrem Herzenleid,
sondern daraus erretten.