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Text der Kantate:
Chor
Die Wahrheit findet keinen Glauben,
die Welt hasst ihr verklärtes Licht.
O Schande! Treue Wahrheitszeugen
heißt man im strengen Eifer schweigen
und freche Lügenredner nicht.
Rezitativ
Wenn Läster Zungen stechen
und spei’n den Gift auf gute Seelen aus,
wenn manche ohne Zucht
ganz ärgerlich vor keuschen Ohren sprechen,
so macht man wenig draus.
Ja wenn ein andrer schrecklich flucht,
so glaubt man, das sei ritterlich,
und niemand will es wehren.
Allein, lässt sich
ein Wahrheitszeuge hören,
so murrt die Welt und fällt ihn an.
Er muss sich hassen
und alles schelten lassen.
Sagt: ob’s die Welt auch ärger machen kann?
Choral
Sie wüten fast und fahren her,
als wollten sie uns fressen.
Zu würgen steht all ihr Begehr,
Gott’s ist bei ihn’n vergessen.
Wie Meeres Wellen einher schlahn,
nach Leib und Leben sie uns stahn,
des wird sich Gott erbarmen.
Arie
Jesu rette Deine Ehre,
Deine Lehre,
Deine Wahrheit wird verlacht.
Überzeuge Deine Feinde,
dass die Freude Deiner Freunde
völlig sei;
stehe ihnen kräftig bei,
wenn die Welt sich an sie macht.
Rezitativ
Ob alle Welt
das Licht der Wahrheit hasst und scheuet
und allen Gift auf ihre Zeugen speiet,
so hält
mein Herz sie doch vor seinen größten Schatz,
es gibt ihr völlig Raum und Platz.
Und sollt ich drum den Tod erleiden,
so soll mich dennoch nichts
vom Ursprung ihres Lichts,
von Gott und meinem Heiland scheiden.
Dictum
Ich bin gewiss dass weder Tod noch Leben,
weder Engel noch Fürstentum noch Gewalt,
weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes noch keine andre
Kreatur mag uns scheiden von der Liebe
Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.