Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1124/44

Die Wahrheit findet keinen Glauben



Originaltitel:
Die Warheit findet keinen / Glauben / a 2 Chalum. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Judica. / 1744. / ad / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Judica (5. Sonntag der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1744
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.03.1744
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: chal (2)tb, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - C - C (presto)
     2.rec (B,bc)
     3.choral (SATB,str,bc) - a - C
     4.aria (S,chal(2)tb,vl unis,vla,bc) - F - 3
     5.rec (T,bc)
     6.aria+coro (B,SATB,str,bc) - C - C

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wo Gott der Herr nicht bei uns hält (Seite 142)
Strophentext: Sie wüten fast und fahren her

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S (2x), A, T, B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 2, 2, 2 - chalumeau 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-452-11
RISM ID:   450006808
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Chor
    Die Wahrheit findet keinen Glauben,
    die Welt hasst ihr verklärtes Licht.
    O Schande! Treue Wahrheitszeugen
    heißt man im strengen Eifer schweigen
    und freche Lügenredner nicht.
  2. Rezitativ
    Wenn Läster Zungen stechen
    und spei’n den Gift auf gute Seelen aus,
    wenn manche ohne Zucht
    ganz ärgerlich vor keuschen Ohren sprechen,
    so macht man wenig draus.
    Ja wenn ein andrer schrecklich flucht,
    so glaubt man, das sei ritterlich,
    und niemand will es wehren.
    Allein, lässt sich
    ein Wahrheitszeuge hören,
    so murrt die Welt und fällt ihn an.
    Er muss sich hassen
    und alles schelten lassen.
    Sagt: ob’s die Welt auch ärger machen kann?
  3. Choral
    Sie wüten fast und fahren her,
    als wollten sie uns fressen.
    Zu würgen steht all ihr Begehr,
    Gott’s ist bei ihn’n vergessen.
    Wie Meeres Wellen einher schlahn,
    nach Leib und Leben sie uns stahn,
    des wird sich Gott erbarmen.
  4. Arie
    Jesu rette Deine Ehre,
    Deine Lehre,
    Deine Wahrheit wird verlacht.
    Überzeuge Deine Feinde,
    dass die Freude Deiner Freunde
    völlig sei;
    stehe ihnen kräftig bei,
    wenn die Welt sich an sie macht.
  5. Rezitativ
    Ob alle Welt
    das Licht der Wahrheit hasst und scheuet
    und allen Gift auf ihre Zeugen speiet,
    so hält
    mein Herz sie doch vor seinen größten Schatz,
    es gibt ihr völlig Raum und Platz.
    Und sollt ich drum den Tod erleiden,
    so soll mich dennoch nichts
    vom Ursprung ihres Lichts,
    von Gott und meinem Heiland scheiden.
  6. Dictum
    Ich bin gewiss dass weder Tod noch Leben,
    weder Engel noch Fürstentum noch Gewalt,
    weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
    weder Hohes noch Tiefes noch keine andre
    Kreatur mag uns scheiden von der Liebe
    Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm Herrn.