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Text der Kantate:
Dictum
Fürwahr, Er trug unsere Krankheit
und lud auf Sich unsre Schmerzen.
Wir aber hielten Ihn für den, der geplaget und
von Gott geschlagen und gemartert wäre.
Secco-Rezitativ
Soll der kein Sünder sein,
soll der für Gottes Ehre fechten,
der unter Henkersknechten
durch Rechtsspruch Strafe trägt?
Der ist kein Frommer, nein,
einer, den der Zorn des Höchsten schlägt.
So denkt die Welt,
so glaubt das Fleisch , das nichts von Leiden hält.
Dictum
Aber er ist um unserer Missetat willen
verwundet und um unserer Sünde willen
zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm,
auf dass wir Friede hätten,
und durch Seine Wunden sind wir geheilet.
Arie
Menschenfreund, ach welch´ Verlangen
trägst Du doch nach meinem Heil.
Welche Arbeitslast und Plagen
hast Du nicht für mich ertragen,
mich vom Tod und Höllenpein
zu befrei´n.
Und wer bin ich? Ach! ein Gräu’l.
Accompagnato-Rezitativ
Ihr Sünder, wollt ihr nicht erschrecken,
wenn Gottes Lamm für eure Sündenschuld
in ganz erstaunender Geduld
die größte Qual erträgt?
Soll das bei euch nicht einen Scheu
für aller Sündenlust erwecken?
Kommt, kommt herbei,
seht, wie Ihn eure Bosheit schlägt.
Ach! Diese hat die Geißeln und die Ruten
gebunden und des Häschers Hand,
die Ihn gepeiniget, gestärkt.
Ja, eure Sünden macht Ihm Seinen Rücken bluten,
sie ist schuld
an Seinem Marterstand.
Ach, merkt
einmal die Größe eurer Sünden,
bedenkt, was Jesus Liebe tut.
Lasst euch in Buße eifrig finden,
so wird, was ihr verschuld’t,
durch Seine Bürgschaft gut.
Arie
Harte Herzen, harte Herzen,
könnt ihr noch in Sünden scherzen?
Denkt an Jesus Jammerbild.
Sünder, hast du das für Augen,
o, so musst du gar nichts taugen,
wenn du noch
an des Satans Sündenjoch
mit Verfluchten ziehen wilt.
Accompagnato-Rezitativ
Denkt, was ein Heide spricht:
„Seht, welch ein Mensch!“ Seht Gottes Lamm,
wie ist es nicht
um eurer Sünden willen,
o Jammer, zugericht’t.
Ach kommt, Sein Verlangen zu erfüllen:
Erkennt, liebt euren Bräutigam
der Sich für euch in solche Qual ergeben.
Ach Seelen, wollt ihr Ihm nicht zu Gefallen leben?
Choralstrophe
Seht, welch ein Mensch ist das!
Ach ja, wir wollen sehen,
was Dir, Du Menschenfreund,
durch Menschen ist geschehen.
So lang ein Auge blickt,
so lange soll die Pein,
die Du für uns gefühlt,
auch unvergessen sein.