Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1133/20

Du schönes Wohnhaus



Originaltitel:
Du schönes Wohnhauß / a / 2 Violin / Viol / 2 Cant. / Basso / e / Continuo. / Dn. Jubil. / 1720.
Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern
Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate (3. Sonntag nach Ostern)
Entstehungszeit: 1720
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.04.1720
Vokal: Sopran (2), Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.aria (S,str,bc) - B - 3/2
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - F - 3
     4.rec (S,bc)
     5.coro (S,SSB,str,bc) - B - C+3 (/+allegro)
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 9 Seiten;
S 1, 2, B: 2, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-428-12
RISM ID:   450005935
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



 Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu
    dieser Kantate melden:  
 


    Text der Kantate:
  1. Arie
    Du schönes Wohnhaus jener Höhen!
    Ach! Wie verlangt mein Geist nach dir.
    Mein Pilgrimstand heißt mich allhier,
    auf lauter Jammerwegen gehen,
    da Drachen-, Wolf- und Schlangen-Brut
    auf ihrer Hut
    zu meinem Fall gewaffnet steh’n.
  2. Rezitativ
    Was ist die Welt?
    Ein ödes Land, durch dessen Wüsteneien
    ein Christ zur Sternenwohnung reist.
    Wohl dem, der seinen Geist
    von ihrem Gräu’l nur unbefleckt behält.
    Will sie gleich Gift und Galle speien
    und leget Dorn’ und Stein’ in Weg,
    getrost, hinan!
    Wer sich der Tugend zugesellt,
    der kommt auf ihrem schmalen Steg
    durch Wüste, Sturm und Feind beglückt in Canaan.
  3. Arie
    Unbefleckte Tugendkrone,
    adle mich durch deinen Pracht.
    Wenn mich alle Feinde schmähen,
    kann mir keine Ehr’ entgehen,
    so mir deine Schönheit lacht.
  4. Rezitativ
    Ach ja! Ein reines Tugendleben
    besieget allen Spott der Welt.
    So ringe denn mein Geist darnach,
    - trutz aller Schmach! -
    Gott und dem Nächsten das zu geben,
    was Pflicht und Billigkeit befiehlt,
    wenngleich ein Lästerheld
    auf dich und deine Tugend zielt.
    Getrost! Des Höchsten Hand
    kann Tugendhafte wohl bedecken.
    Nach ausgestand’nem Leidensschrecken,
    so führt er dich ins rechte Vaterland.
  5. Chor/Arie - Arie - Chor/Arie
    Wir schweben hier auf lauter Leidensfluten,
    jedoch die Tugend macht uns Bahn.
    Der edle Stern lässt uns nicht stranden.
    Wir hoffen da beglückt zu landen,
    wo Sturm und Wind
    verbannet sind,
    wo uns kein Unfall kränken kann.
    Wir schweben hier auf lauter Leidensfluten,
    jedoch die Tugend macht uns Bahn.