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Text der Kantate:
Dictum
Es kommt die Zeit, dass, wer euch tötet,
wird meinen, er tue Gott einen Dienst daran.
Rezitativ
Mit Menschenblut
den Gott der Liebe ehren wollen,
ist eine Wut,
ist eine Raserei, die kaum ein Heide tut.
Doch Babel will so sinnlos tollen;
es meint, des Henkers Hand
soll Gott so gut
als ein Apostel ehren.
O Unverstand!
Ist’s möglich?
Kann ein Mensch dergleichen Meinung lehren?
Dictum
Solches werden sie euch darum tun, dass sie
weder meinen Vater noch mich erkennen.
Arie
Jesus ist ein Gott der Liebe,
solche Triebe
fördern auch Sein Gnadenreich.
O ihr Mörder, fürchtet euch!
Jesus hat in Seinen Tagen
mit dem Schwert nie drein geschlagen.
Schlägt ein Petrus hitzig drein,
spricht nicht Jesus: „Steck es ein.“?
Rezitativ
Der muss den Vater noch nicht kennen,
noch weniger den Sohn,
wer nur durch Lästern, Schmach und Hohn
mit Quälen, Morden, Brennen
die Lehre zu verfechten sucht.
Gott braucht dergleichen nicht.
Sein Wort soll an ein Herz durch Überzeugung dringen
und Seine Zucht
zwingt nicht,
sie leitet nur zum Licht.
Gewalt kann zwar den Leib, nicht das Gewissen zwingen.
Doch Babel macht’s nur so,
sie tötet treue Wahrheitszeugen.
Die aber sind getrost und froh,
sie wissen wohl, Gott wird nicht immer schweigen.
Arie
Herr erwache,
komm zur Rache,
brich und steure Babels Wut.
Deine Zeugen müssen schweigen,
doch es redet jetzt ihr Blut.
Choral
Sie wüten fast und fahren her,
als wollten sie uns fressen;
zu würgen steht als ihr Begehr,
Gott’s ist bei ihn’n vergessen.
Wie Meereswellen einher schlan
nach Leib und Leben sie uns stahn,
des wird Sich Gott erbarmen.