Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1139/30

Also hat Gott die Welt geliebet



Originaltitel:
Alßo hat Gott die Welt / geliebet / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Pentec. / 1730.
Abschnitt im Kirchenjahr: Pfingsten
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Pfingsttag
Entstehungszeit: 1730
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 29.05.1730
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - g - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - B - 3
     4.choral (SATB,str,bc) - g - 3/4
     5.rec (S,bc)
     6.aria (S,str,bc) - d - 3/2
     7.choral (4) DC

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 69)
Strophentext: O Jesu Christ, mein schönstes Licht

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 69)
Strophentext: Du hast mich je und je geliebt

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: true



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-438-14
RISM ID:   450006265
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Also hat Gott die Welt geliebet, dass Er
    Seinen eingebornen Sohn gab, auf dass
    alle, die an Ihn glauben, nicht verloren
    werden, sondern das ewige Leben haben.
  2. Rezitativ
    Es spricht der schwache Mund
    dies Wort zwar billig freudig nach,
    jedoch vermag
    kein Englischer Verstand
    den hohen Inhalt recht zu fassen.
    O, eine Tiefe sonder Grund:
    Gott liebet Feinde, die Ihn hassen.
    Und seine Liebes-Hand
    gibt ihnen - o welch’ ein Geschenke! -
    selbst seinen Sohn, der für sie stirbt
    und das verlor’ne Heil erwirbt.
    Mein Geist erstaunt, wenn ich hieran gedenke.
  3. Arie
    Gott liebt die Welt,
    sein Sohn wird hingegeben.
    Mein Herz ist froh und auch betrübt.
    Also hat Gott die Welt geliebt.
    Er lässt sein Kind für Sünder sterben.
    War sonst kein Heil für ihr Verderben?
    Ach, nein!
    Ein Gott musst’ Arzt und Bürge sein.
  4. Choralstrophe
    O Jesu Christ, mein höchstes Licht,
    der Du in meiner Seelen
    so hoch mich liebst, dass ich es nicht
    aussprechen kann noch zählen.
    Gib, dass mein Herz Dich wiederum
    mit Lieben und Verlangen
    mög’ umfangen
    und als Dein Eigentum
    nur einzig an Dir hangen.
  5. Rezitativ
    Mein Gott, es sollte Dir
    die Welt zwar billig alles geben.
    Sie sollte hier
    nur Dir gefällig leben.
    Du liebst sie unaussprechlich sehr;
    dein Zorn soll sie nicht richten.
    Ach, nein!
    Vielmehr
    willst Du sie selig machen.
    Wie aber danket Dir die Welt?
    Ach, sie vergisset ihrer Pflichten.
    Sie hält
    die Finsternis und eitle Sachen
    nur ihrer Liebe wert.
    Du schnöder Staub, verdammte Erd’!
    Was Wunder wär’s: Der Herr erzürnte sich
    und würfe dich
    lebendig in den Höllenrachen!
  6. Arie
    Ich liebe Gott und seinen Sohn;
    wer will, mag Welt und Sünde lieben.
    Mein Glaube, der an Ihn sich hält,
    hat meine Hoffnung festgestellt:
    Ich werde ewig selig sein.
    Die Welt gewinnt mich nicht, o nein!
    Ich habe Gott mein Herz verschrieben
  7. Choralstrophe
    Du hast mich je und je geliebt
    und auch nach Dir gezogen.
    Eh’ ich auch etwas Gut’s geübt,
    warst Du mir schon gewogen.
    Ach, lass doch, ferner, edler Hort,
    mich diese Liebe leiten
    und begleiten,
    dass sie mir immerfort
    beisteh’ auf allen Seiten.