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Text der Kantate:
Dictum
Wer mich findet, der findet das Leben
und wird Wohlgefallen von dem Herrn
bekommen.
Rezitativ
Die Weisheit lässt sich allzu gern
von frommen Schülern finden.
Wer ihre Weide liebt,
dem ist sie niemals fern.
In ihren segensvollen Gründen
trifft man der Seelen Nahrung an.
Wer sich nur Mühe gibt,
die süße Kost recht anzuwenden,
der kriegt von ihren Händen
mehr als er wünschen kann.
Die Seele wird erfreut,
das Herz, erwünscht, gesättigt werden.
Die Schätze dieser Erden
sind gegen ihren Trost nur Tand, nur Eitelkeit.
Arie
Freuet euch, zerstreute Schafe,
kommt, die Weisheit locket euch.
Volle G’nüge, Trost und Leben
wird sie euch zur Weide geben
und zuletzt das Himmelreich.
Choralstrophe
Kein Hirt kann so fleißig gehen
nach dem Schaf, das sich verläuft.
Sollt’st du Gottes Herze sehen,
wie sich da der Kummer häuft,
wie es dürstet, lechzt und brennt
nach dem, der sich abgetrennt,
von ihm und auch von den Seinen,
würdest du vor Liebe weinen.
Arie
Jesus liebet Seine Herde;
dass sie nicht verloren werde,
geht Er in den Tod hinein.
Wo ist ein so treuer Freund,
der’s so herzlich redlich meint?
Ach, dass alle redlich wären,
Seine Liebe zu verehren!
O, sie würden selig sein.
Rezitativ
Ihr, die ihr Schafe heißen wollt,
ach, folgt doch nicht,
wenn euch die Welt von großem Vorteil spricht.
Die Weisheit hat ein besser’ Gold,
womit sie ihre Schüler schmückt.
Nehmt diesen Schatz zum Vorwurf eurer Liebe.
Gott liebet die,
die so gesinnet sind,
und, o, wie sind sie so beglückt!
Kommt gleich die Schar der Diebe:
ihr Anschlag, der zerrinnt.
Der Herr wird Seine Herde schützen,
und dort wird sie ein himmlisch’ Gut besitzen.
Choralstrophe
Mein Gott, öffne mir die Pforten
solcher Gnad’ und Gütigkeit.
Lass mich allzeit allerorten
schmecken Deine Süßigkeit.
Liebe mich und treib’ mich an,
dass ich dich, so gut ich kann,
wiederum umfang’ und liebe
und ja nun nicht mehr betrübe.