Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1141/36

Dieweil die Welt in ihrer Weisheit



Originaltitel:
Dieweil die Welt Gott in / Seiner Weißheit / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fest. Trin. / 1736.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: Trinitatis
Entstehungszeit: 1736
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 27.05.1736
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (B,str,bc) - g - C
     2.rec (T,bc)
     3.aria (ST,str,bc) - B - C (vivace)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,fg,str,bc) - F - 3
     6.rec (S,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - g - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich komm jetzt als ein armer Gast (Seite 67)
Strophentext: Erneure mich, o Lebensstab

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - fag: 1f.
Kommentar: Textbeginn in der Partitur: Dieweil die Welt in ihr Weisheit Gott in etc



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-444-16
RISM ID:   450006462
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Dieweil die Welt in ihrer Weisheit
    Gott in Seiner Weisheit nicht erkannte,
    gefiel es Gotte wohl durch törichte Predigt
    selig zu machen die, so daran glauben.
  2. Secco-Rezitativ
    Wie viele brüsten sich im Wissen,
    Gott selbst ist nicht von ihrem Tadel frei!
    Doch solche Prahler müssen
    in Gottes Kinderschul´ zuletzt mit Schande seh´n,
    dass ihre Kunst nur Torheit sei.
    An Nicodemo ist´s gescheh´n:
    Er konnt´ das ABC von Christi Lehr´ nicht fassen,
    drum fragt und urteilt er verkehrt.
    Ein so gelehrter Mann war noch so ungelehrt!
    Wohl denen, die sich dies zum Besten dienen lassen!
  3. Arie / Duett
    Kommt, ihr Weisen!
    Wollt ihr rechte Weisen heißen,
    lernt von Gott und schweiget still.
    Lernt: Der alte Mensch muss sterben.
    Niemand kann den Himmel erben,
    der nicht neu geboren wird.
    Ja, ja, der irrt,
    wer dies widersprechen will.
  4. Secco-Rezitativ
    Der alte Mensch geht ungern dran,
    sein Untergang will ihn empfindlich schmerzen;
    doch hier ist nicht zu scherzen.
    Es kann
    kein sündlich Fleisch den Himmel sehen.
    Die alte Adams-Art muss fort,
    es muss durch´s Wasserbad und Wort
    an Seel´ und Geist die Schöpfung neu geschehen,
    sonst kommt man nicht in Gottes Reich.
    Ihr Kluge dieser Welt, bedenkt´s! Wie stehts um euch?
  5. Arie
    Ich ehre,
    o Jesu, deine Lehre.
    Ach, schaffe mich nur neu.
    Kann ich den Himmel erben,
    so trägt mein Herz für´m Sterben
    des alten Adams keine Scheu.
  6. Secco-Rezitativ
    Weg! ihr fleischlich-kluge Geister,
    ihr kennt den Weg des Lebens nicht.
    Nur einer ist mein Meister,
    mein Jesu, der mich herzlich liebt.
    Wenn dieser Lehrer spricht,
    so wird mir Weisheit, Trost und Kraft gegeben.
    Wer sich Ihm nur ergibt,
    der kriegt ein neues Herz und dort des Himmels Leben.
  7. Choralstrophe
    Erneu´re mich, o Lebensstab,
    mit deines Geistes Gaben;
    lass mich die Sünden danken ab,
    die mich sonst pflag zu laben.
    Regiere meinen trägen Sinn,
    dass ich die Lüste werfe hin,
    die er sonst pflag zu haben.