Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1141/46

Der Wind bläset wo er will



Originaltitel:
Der Wind bläßet wo er / will / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fest. Trin. / 1746 / ad / 1737.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: Trinitatis
Entstehungszeit: 1746
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 05.06.1746
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (T,str,bc)
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - C (largo)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,vl unis,vla,bc) - D - 3
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - g - 3

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Brunnquell aller Güter (Seite 16)
Strophentext: Brunnquell aller Güter

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-454-20
RISM ID:   450006897
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum / Accompagnato
    Der Wind bläset, wo er will, und du hörest
    sein Sausen wohl, aber du weißest nicht,
    von wannen er kommt und wohin er fähret.
    Also ist ein jeglicher, der aus dem Geist
    geboren ist.
  2. Secco-Rezitativ
    Ihr irdisch’ Kluge denkt doch nur:
    Wie vieles wisst ihr nicht
    in Sachen der Natur?
    Wie wollt ihr ohne Geistes Licht
    ein Werk des Gnadenreichs verstehen?
    Nein, menschlicher Verstand
    ersieht nicht die Geheimnis-Höhen,
    wie Gottes Geist und Hand
    den neuen Menschen schafft.
    Des Glaubens Licht und Kraft
    erkennt und zeugt gleich wohl, dass solches Werk geschehen.
  3. Arie / Duett
    Sanfter Wind aus Gottes Wesen,
    ach, belebe meine Geist.
    Komm, durchwehe Herz und Sinnen,
    dass sie neue Kraft gewinnen,
    deren Trieb der Vater preist.
  4. Secco-Rezitativ
    Der Wind nutzt aller Kreatur,
    sein Hauch macht sie zum Wachstum rege.
    Die Andacht sieht hier eine Spur,
    was Gottes Geist, der unerschaff’ne Wind,
    an Adams totem Volk vermöge.
    Es ist nur nach dem Fleisch gesinnt
    und kann das Himmelreich nicht sehen.
    Doch wenn es Gottes Geist und Bad
    bewehet und befeuchtet hat,
    dann wird ein neues Volk entstehen,
    das Jesu dient und in der Seligkeit
    sich ewiglich vor seinen Schöpfer freut.
  5. Arie
    Reiner Geist, Dein sanftes Wehen
    kann kein menschlich Herz verstehen,
    bis es Dich recht lieb gewinnt.
    Ach, wie blind
    sind nicht hier die hohen Geister!
    Ja, sie tadeln Dich, den Meister,
    doch ihr Widerspruch ist Wind.
  6. Secco-Rezitativ
    Ich liebe Dich, ich ehre deine Lehren,
    Du werter Geist, ach, bilde mich nur neu.
    Ich sei auch, wo ich sei,
    so soll mein Mund Dein Lob vermehren.
    Stürmt endlich mancher Leidenswind
    auf mich, Dein neu geschaff’nes Kind,
    so wirst Du allen Jammer stillen
    und meinen Mund mit Deinem Lob erfüllen.
  7. Choralstrophe
    Brunnquell aller Güter,
    Herrscher der Gemüter,
    lebendiger Wind,
    Stiller aller Schmerzen,
    dessen Glanz und Kerzen
    mein Gemüt entzünd’t,
    lehre meine schwachen Saiten
    Deine Kraft und Lob ausbreiten.