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Text der Kantate:
Dictum / Accompagnato
Alles, was mir mein Vater gibt,
das kommt zu mir;
und wer zu mir kommt,
den werde ich nicht hinaus stoßen.
Secco-Rezitativ
Kommt, Seelen, kommt herbei!
Der Gnadenbrunn strömt lauter Segen.
Tragt keinen Scheu,
der Vater geht euch Selbst in Seinem Sohn entgegen.
Er schaffet alles neu.
Der Sohn gibt Seinen Geist,
Sein Wort spricht Kraft und Leben ein.
Wer sich im Folgen treu erweist,
der wird bald neu gebildet sein.
Arie
Erbarm´ Dich, Herr, mein Herz ist voll Gebrechen.
Ach, schaffe mich nach Deiner Gnade neu.
Kann Fleisch und Blut Dein Werk nicht fassen,
es soll Dich dennoch wirken lassen.
Hilf mir, mein Gott, dass ich Dir ähnlich sei.
Choralstrophe
Bilde Du Dein schönes Wesen
in mein Herz, das Du erlesen,
spiegle Du dich Selbst in mir.
Jesu mich, Jesu mich verlangt nach Dir.
Secco-Rezitativ
Des Vaters Huld entzieht sich nicht,
Sein Wille ist geschäftig
und Seine Mittel kräftig,
den neuen Menschen herzustellen.
Wer sich nicht sträubt und widerspricht,
an dem wird Gottes Kraft erhellen.
Sein Schöpfungswerk geht zwar verborgen zu,
doch ist zuletzt ein neuer Mensch zu sehen.
Du, frommer Vater, Du:
Wie könnt´ ein größer´ Werk an Adams Volk geschehen?
Arie
Seele, lass den Vater sorgen.
Ist dir gleich Sein Rat verborgen,
sei nur treu und harre nur.
Wo Sein Geist im Herzen wehet,
da entstehet
eine neue Kreatur.
Secco-Rezitativ
Das große Wunder der Natur,
der Wind, den wir doch schlecht verstehen,
dient uns und wirkt durch sanft’ und starkes Wehen.
Jedoch wer kennt desselben Spur?
O Seele, denke doch hierbei,
wie mächtig Gott in Seinen Werken sei.
Ergib dich Seinem Geist,
der wird Sein Werk in dir vollenden,
und Jesus, der dich dies im Glauben hoffen heißt,
wird diesen Wind in deine Seele senden.
Choralstrophe
Ach! So lass mich Deine bleiben,
lass mich Deinen Geist stets treiben,
dass Du allzeit wohnst in mir.
Jesu mich, Jesu mich verlangt nach Dir.
Dichter: J.C. Lichtenberg
