Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/42

O Ewigkeit wer denkt an dich



Originaltitel:
O Ewigkeit wer denckt / an dich / a / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. p. Tr. / 1742.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 27.05.1742
Vokal: Sopran, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (B,str,bc)
     2.aria (B,str,bc) - F - C (largo)
     3.rec (T,bc)
     4.aria (T,vl unis,vla,bc) - C - 3
     5.choral (STB,str,bc) - F - C (largo)

Melodie zum 5. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Ewigkeit, du Donnerwort (Seite 108)
Strophentext: O treuer Gott, erweck in mir

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, T, B: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 1, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-32
RISM ID:   450006710
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato / Secco-Rezitativ
    O, Ewigkeit, wer denkt an dich!
    Der 2 hält sie nur vor ein Gedicht;
    der glaubt sie, doch er schmeichelt sich:
    Er meint, sie in des Himmels Licht,
    nicht in der Finsternis in Höllenqual zu sehen.
    Doch liegt ihm beides nicht recht an.
    Er spielt, kann es geschehen,
    hier jeden Tag den reichen Mann.
    Ach, Sterbliche, denkt an die Ewigkeit!
    So denkt ihr nicht darin mit Qual an diese Zeit.
  2. Arie
    Denkt ein Mensch nur auf die Erde
    und nicht, was er endlich werde,
    ach, der ist sein eigner Feind.
    Reichtum, Wollust, Pracht und Glück
    währt nur einen Augenblick.
    Wer an solchem Joch gezogen,
    ach, der findet sich betrogen,
    wenn er wohl zu sterben meint.
  3. Rezitativ
    Im Tod hört alle Lust und alles Leiden auf,
    doch ändert sich darauf das Spiel.
    Wer in dem Kot
    der Sünden hier vergnügt gelegen,
    der fühlt gewiss die Höllenflammen drauf,
    und solcher Jammer hat kein Ziel.
    Ein Frommer hat auf Leidensnot
    beim Sterben Trost und dort
    des Himmels Segen.
    Und so vergisst er gern die Welt,
    die sich ein Schlemmer dort
    zu seiner Qual für Augen stellt.
    Des Himmels Port
    sieht er, doch ist er ihm verschlossen.
    Was er genossen,
    ist hin. So denkt er und bereut,
    ach, allzu spat die schlecht gebrauchte Zeit.
  4. Arie
    Mein Herz, schick dich bei Zeiten
    auf jene Ewigkeiten,
    so ist der Himmel dein.
    Was Moses, was Propheten
    dir zur Erbauung reden,
    das fasse, dem gehorche fein.
  5. Choralstrophe
    O, treuer Gott, erweck’ in mir
    nur einen Hunger stets nach dir,
    dass mich die Welt verliere.
    Ja, lehre mich, du starker Held,
    zu tun allein, was dir gefällt.
    Dein guter Geist mich führe,
    damit ich außer bösem Wahn
    stets wandeln mög’ auf eb’ner Bahn.