Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/43

Erschrecklich ist es



Originaltitel:
Erschrecklich ist es, daß man / nicht, der / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. p. Tr. / 1743.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1743
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 16.06.1743
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - G - C (largo)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (TB,str,bc) - C - 3 (vivace)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - D - 3 (largo)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: Erschrecklich ist es, dass man nicht

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: Wer ist, der das erdulden kann

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-451-34
RISM ID:   450006772
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Erschrecklich ist es, dass man nicht
    der Höllen Pein betrachtet,
    ja, dass sie fast als ein Gedicht
    von vielen wird geachtet,
    da doch kein Augenblick vergeht,
    dass nicht ein Hauf’ im Sarge steht,
    vom Würger abgeschlachtet.
  2. Secco-Rezitativ
    Ach, wer bedenkt in dieser Zeit
    den schweren Stand verworf’ner Sünder
    in jener Ewigkeit?
    Von Vielen wird er gar verlacht.
    Man denkt, die Höllenpein
    sei nicht so groß und viel gelinder,
    als sie die Dräung Gottes macht,
    und lebt so fort in Sicherheit.
    Ach, welche Torheit nimmt euch ein!
    Ihr Sünder, denkt an jenen Reichen
    Glaubt’s, wenn ihr seine Brüder seid,
    so wird einst eure Not der seinen gleichen.
  3. Arie/Duett
    Freche Rotten!
    Wisset, Gott lässt sich nicht spotten.
    Bessert euch, Er ist gerecht.
    Wer Sein Wort in diesen Tagen
    sicher in den Wind geschlagen,
    ach, der hört gewisslich dort
    dieses Wort:
    „Weg von mir, du frecher Knecht.“
  4. Secco-Rezitativ
    Was hilft’s, in Lust und Pracht
    hier täglich herrlich leben
    und seinen Geist der Macht,
    der Sklaverei des Satans übergeben!
    O, schlechtes Freudenspiel,
    das bald und unverhofft sein Ziel
    und wie? ach! oft durch jähen Fall
    im Anfang ew’ger Pein erreicht.
    Noch will die Welt jetzt überall
    nach solchem Freudenleben ringen,
    und will ihr, was ihr herrlich deucht,
    gelingen,
    so hilft kein Warnen für’m Verderben.
    Ach, blinde Welt, besinne dich,
    dein Ende nahet sich.
    Ach, warum willst du ewig sterben?
  5. Arie
    Ganz entfernt von Himmelsfreuden
    ewig Marter leiden,
    das wird allzu schrecklich sein.
    Gottes Wort trifft gleichwohl ein,
    lass dich solche Not erschrecken.
    Sünder, lass dich doch erwecken,
    fleuch 15 die freche Sicherheit,
    bess’re dich, es ist noch Zeit!
  6. Choralstrophe
    Wer ist, der das erdulden kann,
    was die Verdammten leiden.
    Ihr freche Sünder, denkt daran:
    Ihr müsset plötzlich scheiden.
    Ist euch der Kerker hier zuviel,
    ach Gott! das ist nur Kinderspiel.
    Dort wird es anderst schneiden.