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Text der Kantate:
Choralstrophe
Erschrecklich ist es, dass man nicht
der Höllen Pein betrachtet,
ja, dass sie fast als ein Gedicht
von vielen wird geachtet,
da doch kein Augenblick vergeht,
dass nicht ein Hauf’ im Sarge steht,
vom Würger abgeschlachtet.
Secco-Rezitativ
Ach, wer bedenkt in dieser Zeit
den schweren Stand verworf’ner Sünder
in jener Ewigkeit?
Von Vielen wird er gar verlacht.
Man denkt, die Höllenpein
sei nicht so groß und viel gelinder,
als sie die Dräung Gottes macht,
und lebt so fort in Sicherheit.
Ach, welche Torheit nimmt euch ein!
Ihr Sünder, denkt an jenen Reichen
Glaubt’s, wenn ihr seine Brüder seid,
so wird einst eure Not der seinen gleichen.
Arie/Duett
Freche Rotten!
Wisset, Gott lässt sich nicht spotten.
Bessert euch, Er ist gerecht.
Wer Sein Wort in diesen Tagen
sicher in den Wind geschlagen,
ach, der hört gewisslich dort
dieses Wort:
„Weg von mir, du frecher Knecht.“
Secco-Rezitativ
Was hilft’s, in Lust und Pracht
hier täglich herrlich leben
und seinen Geist der Macht,
der Sklaverei des Satans übergeben!
O, schlechtes Freudenspiel,
das bald und unverhofft sein Ziel
und wie? ach! oft durch jähen Fall
im Anfang ew’ger Pein erreicht.
Noch will die Welt jetzt überall
nach solchem Freudenleben ringen,
und will ihr, was ihr herrlich deucht,
gelingen,
so hilft kein Warnen für’m Verderben.
Ach, blinde Welt, besinne dich,
dein Ende nahet sich.
Ach, warum willst du ewig sterben?
Arie
Ganz entfernt von Himmelsfreuden
ewig Marter leiden,
das wird allzu schrecklich sein.
Gottes Wort trifft gleichwohl ein,
lass dich solche Not erschrecken.
Sünder, lass dich doch erwecken,
fleuch 15 die freche Sicherheit,
bess’re dich, es ist noch Zeit!
Choralstrophe
Wer ist, der das erdulden kann,
was die Verdammten leiden.
Ihr freche Sünder, denkt daran:
Ihr müsset plötzlich scheiden.
Ist euch der Kerker hier zuviel,
ach Gott! das ist nur Kinderspiel.
Dort wird es anderst schneiden.