Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/46

Ein Reicher schmachtet in der Hölle



Originaltitel:
Ein Reicher schmachtet in der / Hölle / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. p. Tr. / 1746. / ad / 1737.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1746
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 12.06.1746
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (T,str,bc)
     2.aria (T,str,bc) - C - 3
     3.choral (SATB,str,bc) - G - C (andante)
     4.rec (B,bc)
     5.aria (SB,str,bc) - D - C
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - C - C

Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: Erschrecklich ist es, dass man nicht

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ein Kindlein so löbelich (Seite 32)
Strophentext: Ei, Du süß'r Herr Jesu Christ

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-454-21
RISM ID:   450006898
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Ein Reicher schmachtet in der Hölle!
    Wer hätte dies’ von ihm geglaubt?
    Es raubt
    der Tod ihn wie die Armen hin.
    Der aber kriegt im Himmel eine Stelle
    und jener sinkt im Höllen-Abgrund nieder.
    Ihr Schlemmer, seid ihr nicht des reichen Mannes Brüder?
    Ach! Wollt ihr seine Not nicht in Betrachtung zieh’n?
  2. Arie
    Gott und Arme hier vergessen,
    saufen, fressen
    ist der Weg zum Höllenloch.
    Eitle Herzen, merkt es doch:
    Grab und Hölle stehen offen,
    anderst habt ihr nicht zu hoffen.
    Bessert euch! Gott warnt euch noch.
  3. Choralstrophe
    Erschrecklich ist es, dass man nicht
    der Höllen Pein betrachtet,
    ja, dass sie fast als ein Gedicht
    von vielen wird geachtet,
    da doch kein Augenblick vergeht,
    dass nicht ein Hauf’ im Sarge steht,
    vom Würger abgeschlachtet.
  4. Secco-Rezitativ
    Ein Sadduzäer spricht:
    Es ist kein Geist, kein Himmel, keine Hölle.
    Warum? Er glaubt es nicht.
    Vortrefflicher Erweis!
    Ein solcher Held hat seine Stelle
    bei Toren billig oben an.
    Ist drum die Höll’ nicht heiß,
    weil es der Narr nicht glauben will noch kann?
    Ach Sterbliche, scheut diese lose Sekte.
    Sie muss zuletzt, was sie nicht glaubet, fühlen.
    Der Schlemmer steckte
    vermutlich auch in solchem Kot.
    Ach, aber ach, wie groß war seine Not!
    Sein Zweifel konnte nach dem Tod
    nicht so wie hier im Wahn
    der Höllen Flammen kühlen.
  5. Arie
    Qual und Pein folgt auf die Sünde,
    fürchte dich, du Satansknecht.
    Wären vor die Sündensklaven
    endlich keine Höllenstrafen,
    ei, so wär’ Gott nicht gerecht.
  6. Secco-Rezitativ
    Wie mancher stirbt in Sünden,
    in völliger Glückseligkeit.
    Wie? Sollte er nach dieser Zeit
    nicht sein Gericht und Strafe finden?
    O ja, die freche Sünder müssen
    vor jedes böse[s] Werk in Qual dort ewig büßen.
  7. Choralstrophe
    Ei, Du süß’r Herr Jesu Christ,
    der Du Mensch geboren bist,
    behüt’ uns vor der Höllen.