Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1142/47

Es sind ja Gott sehr schlechte Sachen



Originaltitel:
Es sind ja Gott sehr schlechte / Sachen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / e / Continuo. / Dn. 1. Trin. / 1747. / ad / 1736.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1747
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 04.06.1747
Vokal: Sopran, Alt, Tenor
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SAT,str,bc) - h - C (largo)
     2.rec (T,bc)
     3.aria (T,vl unis,vla,bc) - D - 3 (andante)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - 3/8 (allegro)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Es sind ja Gott sehr schlechte Sachen

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Denk nicht in deiner Drangsalshitze

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
S, A, T: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-455-18
RISM ID:   450006936
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Es sind ja Gott sehr schlechte Sachen
    und ist dem Höchsten alles gleich,
    den Reichen klein und arm zu machen,
    den Armen aber groß und reich.
    Er ist der rechte Wundermann,
    der bald erhöh’n, bald stürzen kann.
  2. Secco-Rezitativ
    Ihr Reichen dieser Welt,
    was trutzt ihr doch auf viele Güter,
    auf Niedlichkeit, auf Lust und Geld?
    Was sind sie? Foltern der Gemüter.
    Und was ist Kleider-Pracht?
    Ein Zeugnis eurer Schande!
    Was hilft Geburt aus hohem Stande?
    Nichts, wann euch Gott nicht edel macht.
    Und fällt euch denn dies niemals ein:
    Ihr müsst des Todes Beute -
    wie and’re auch - zu eurem Schrecken sein.
    Hier wieder hilft kein Reichtum nicht.
    Gott stößt euch gar
    von Seinem Angesicht.
    Ihr Reichen! Ist’s nicht wahr,
    seid irh nicht arme Leute?
  3. Arie
    Kein Erdengut kann glücklich machen.
    Wer Gott nicht hat, bleibt auch beim Reichtum arm.
    Wer Mammons Tand zum Gott erwählet,
    der wird so hier als dort gequälet:
    Sein Teil ist bei des Teufels Schwarm.
  4. Secco-Rezitativ
    Ihr Arme, hier in dieser Zeit,
    die ihr euch nur an Gott vergnüget,
    habt ihr hier Traurigkeit,
    und lieget
    im harten Jammerstand gefangen,
    drin euch die Welt
    vor elend und verächtlich hält:
    Zagt nicht!
    Könnt ihr mit keinem Reichtum prangen,
    g’nug, dass ihr Gott zum Freunde habt,
    dies ist der beste Schatz auf Erden.
    Der Himmel muss euch endlich werden.
    Der Trost des Herrn, der euch beim Sterben labt,
    versüßt des Todes Bitterkeit.
    Die Engel selbst begleiten eure Seelen;
    in Gottes Hand, da kann sie nichts mehr quälen.
    Ihr Armen, seht ihr nicht,
    dass ihr die Reichsten seid?
  5. Arie
    Getrost! Auf Leidenstage,
    auf herbe Armutsplage
    trifft Himmels-Reichtum ein.
    Wer Gott zum Schatz erwählet,
    der kann, wenn alles fehlet,
    gleichwohl der Allerreichste sein.
  6. Choralstrophe
    Denk’ nicht in deiner Drangsal-Hitze,
    dass du von Gott verlassen seist,
    und dass Gott der im Schoße sitze,
    der sich mit stetem Glücke speist.
    Die folgend’ Zeit verändert viel,
    und setzet jeglichem sein Ziel.