Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1143/48

Der Herr sprach zu dem Knechte



Originaltitel:
Der Herr sprach zu dem / Knechte / a / 2 Chalum. / Fagotto / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 2. p. Trin. / 1748. / ad / 1735.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1748
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 23.06.1748
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: chal (2)at, fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,chal(2)at,fg,str,bc) - F - 3
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,str,bc) - C - 3 (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - G - 3 (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich komm jetzt als ein armer Gast (Seite 67)
Strophentext: Ich komm jetzt als ein armer Gast

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 15 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - fl or ob, chalumeau 1, 2, fag: 1, 1, 1, 1f.
Kommentar: alternativ version with "traverso o oboe" instead of chala /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-456-18
RISM ID:   450006977
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Der Herr sprach zu dem Knechte: gehe auf
    die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie
    hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde.
  2. Rezitativ
    So gut ist Gott gesinnt,
    er nötiget zu Seinen Schätzen;
    wenn unser Herz was Falsches lieb gewinnt,
    so pflegt der Herr ein himmlisch Gut
    uns zu Vergnügen aufzusetzen.
    Und seht, was Gott nicht tut:
    Er gibt Sich alle Müh’,
    uns den Genuss recht anzupreisen.
    O Seele sieh: so treu
    will Sich der Herr erweisen,
    so ernstlich sucht Er deine Seligkeit.
    Ach, kommt doch! Alles ist bereit.
  3. Arie
    Mein Jesus lässt mich laden,
    der Reichtum Seiner Gnaden
    wird mir da dargestellt.
    Weg, Welt, mit deinem Trachten,
    die Seele muss verschmachten,
    die sich zu Deinen Trebern hält.
  4. Rezitativ
    Der Gnadenruf will aller Welt erschallen,
    doch ist der Undank allzu groß;
    man lässt sich eitlen Tand gefallen,
    der doch die Seele quält.
    Es fehlt,
    wenn Jesus lockt an offnen Ohren.
    Winkt Er zu Seinem Gnaden Schoß,
    so stellt
    man sich als blind geboren,
    die Glieder sind ganz lahm,
    es heißt: ich kann nicht kommen.
    Doch öffnet Satan seinen Kram,
    so wir sein Tand begierig angenommen.
    O Greu’l! Man läuft
    auf Satans Winken,
    wenn aber Jesus ruft,
    ach! so will alles hinken.
  5. Arie
    Kommt ihr Lahme, kommt ihr Blinde,
    Jesus nimmt Sich eurer an.
    Jesus ruft, eilt Ihm entgegen,
    Er hat Labsal, Kraft und Segen,
    Er ist’s, der euch heilen kann.
  6. Rezitativ
    O Mensch, sieh doch die große Wohltat an!
    Gott gibt dir stark’ und grade Glieder,
    ach! gib sie Ihm zum Dienste wieder.
    Ruft Er, so lass die Sündenbahn,
    entreiße dich dem eitlen Wesen,
    lass bei gesundem Leib die Seele auch genesen.
  7. Choralstrophe
    Ich komm jetzt als ein armer Gast,
    o Herr, zu Deinem Tische,
    den Du für mich bereitet hast,
    dass er mein Herz erfrische,
    wenn mich der Seelen Hunger nagt,
    wenn mich der Durst des Geistes plagt,
    bis ich den Schweiß abwische.