Originaltitel: Ach Gott und Herr wie groß / a 6. / Voce Sola / 1 Hautb / 2 Violini / 1 Viola / e / Continuo / Domin. 3 post Trinitatis / 1711. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 3. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1711 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.06.1711 Vokal: Sopran Solostimmen: 1 Instrumente: ob, str, bc Satzbeschreibung: 1.choral (S,ob,str,bc) - D - C 2.acc+rec (S,str,bc) 3.arioso (S,ob,str,bc) - d - C 4.rec+acc+rec (S,str,bc) 5.arioso (3) DC 6.rec (S,bc) 7.aria (S,ob,str,bc) - D - C
Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer (Seite 2) Strophentext: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer
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Text der Kantate:
Choral
Ach Gott und Herr,
wie groß und schwer
sind mein´ begang’ne Sünden.
Da ist niemand,
der helfen kann,
in dieser Welt zu finden.
Accompagnato-Rezitativ in Abwechslung mit Secco-Rezitativ
O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
Die Erde siehet mich
mit Augen voller Ekel an,
der Himmel lässet sich
mit Blitz und Donner hören,
ja, selbst mein Herz
will meine Qual vermehren.
O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
Die Brut der Sünden
lässet mich kein Trostwort finden,
der Geist wird matt und schwach
und ein beträntes Ach
will mir auf dieser Babels-Erden
ein Trauerecho werden.
O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
Die Seele fühlet Höllenpein
Gott ist nicht weiter mein.
O Donnerwort! O Herzensschlag!
O Sündenangst! O Jammertag!
Wie werd´ ich doch bestehn?
Ich kann vor Schmerz nichts weiter sprechen
die Worte sind gebrochen und ich muss vergehn.
Arioso
Seufzt und weint, ihr matten Augen,
Herz und Seele, brich entzwei!
Accompagnato-Rezitativ / Secco-Rezitativ
Ich fühle Pein bei meinen Sünden-Flammen
und Gott will mich verdammen.
Ach, ich muss mit tausend Klagen
unter diesen Seufzern sagen,
dass ich nun verloren sei.
Verloren! Ja, o Zentner-Wort,
das mir das ganze Herz durchbohrt.
Arioso
Seufzt und weint, ihr matten Augen,
Herz und Seele, brich entzwei!
Secco-Rezitativ
Doch Seele, geh zurücke,
gedenk an Gottes Vaterblicke,
wirf dich vor dessen Majestät
und sprich: Ach Vater, nimm mich doch zu Gnaden an!
Ich bitte dich
um die durchgrab´nen Füße,
die ich in heil´ger Andacht küsse.
Vergib, was ich,
was ich getan.
So wird sein Herze brechen
und er dir diesen Trost versprechen.
Arie
Stelle dich zufrieden, angefocht´ne Seele.
Jesus wird in dieser Pein
auch dein lieber Tröster sein.
Er wird dir ein süßes Lachen
in dem Trauer-Herzen machen.
Darum trau´ auf ihn allein.