Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1144/11

Ach Gott und Herr



Originaltitel:
Ach Gott und Herr wie groß / a 6. / Voce Sola / 1 Hautb / 2 Violini / 1 Viola / e / Continuo / Domin. 3 post Trinitatis / 1711.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 3. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1711
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 21.06.1711
Vokal: Sopran
Solostimmen: 1
Instrumente: ob, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (S,ob,str,bc) - D - C
     2.acc+rec (S,str,bc)
     3.arioso (S,ob,str,bc) - d - C
     4.rec+acc+rec (S,str,bc)
     5.arioso (3) DC
     6.rec (S,bc)
     7.aria (S,ob,str,bc) - D - C

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott und Herr, wie groß und schwer (Seite 2)
Strophentext: Ach Gott und Herr, wie groß und schwer

Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 8 Seiten;
S: 4 - vl 1,2, vla, vlc, vlne, bc: 1, 1, 1, 2, 2, 2 - ob: 1f.
Kommentar: Neudruck in NoackG 1926 - See: NoackG 1926, p.16



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-419-08
RISM ID:   450005747
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    
Eingespielt auf CD, LP, usw.:



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    Text der Kantate:
  1. Choral
    Ach Gott und Herr,
    wie groß und schwer
    sind mein´ begang’ne Sünden.
    Da ist niemand,
    der helfen kann,
    in dieser Welt zu finden.
  2. Accompagnato-Rezitativ in Abwechslung mit Secco-Rezitativ
    O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
    Die Erde siehet mich
    mit Augen voller Ekel an,
    der Himmel lässet sich
    mit Blitz und Donner hören,
    ja, selbst mein Herz
    will meine Qual vermehren.
    O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
    Die Brut der Sünden
    lässet mich kein Trostwort finden,
    der Geist wird matt und schwach
    und ein beträntes Ach
    will mir auf dieser Babels-Erden
    ein Trauerecho werden.
    O Gott, o Gott, was hab ich doch getan?
    Die Seele fühlet Höllenpein
    Gott ist nicht weiter mein.
    O Donnerwort! O Herzensschlag!
    O Sündenangst! O Jammertag!
    Wie werd´ ich doch bestehn?
    Ich kann vor Schmerz nichts weiter sprechen
    die Worte sind gebrochen und ich muss vergehn.
  3. Arioso
    Seufzt und weint, ihr matten Augen,
    Herz und Seele, brich entzwei!
  4. Accompagnato-Rezitativ / Secco-Rezitativ
    Ich fühle Pein bei meinen Sünden-Flammen
    und Gott will mich verdammen.
    Ach, ich muss mit tausend Klagen
    unter diesen Seufzern sagen,
    dass ich nun verloren sei.
    Verloren! Ja, o Zentner-Wort,
    das mir das ganze Herz durchbohrt.
  5. Arioso
    Seufzt und weint, ihr matten Augen,
    Herz und Seele, brich entzwei!
  6. Secco-Rezitativ
    Doch Seele, geh zurücke,
    gedenk an Gottes Vaterblicke,
    wirf dich vor dessen Majestät
    und sprich: Ach Vater, nimm mich doch zu Gnaden an!
    Ich bitte dich
    um die durchgrab´nen Füße,
    die ich in heil´ger Andacht küsse.
    Vergib, was ich,
    was ich getan.
    So wird sein Herze brechen
    und er dir diesen Trost versprechen.
  7. Arie
    Stelle dich zufrieden, angefocht´ne Seele.
    Jesus wird in dieser Pein
    auch dein lieber Tröster sein.
    Er wird dir ein süßes Lachen
    in dem Trauer-Herzen machen.
    Darum trau´ auf ihn allein.