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Text der Kantate:
Arie
Angst und Jammer, Qual und Trübsal
sind mein ganzer Lebenslauf.
Von vergnügten Freudentagen
kann ich wenig, wenig sagen.
Doch von tausend herber Pein
kann das Herz ein Zeuge sein,
denn es schreibet täglich auf,
dass mein ganzer Lebenslauf:
,Angst und Jammer, Qual und Trübsal.’
Secco-Rezitativ
Barmherzigkeit, Barmherzigkeit,
wo bist du doch zu finden,
wenn Jammer, Ach und Leid
mein Herz mit Kummer-Seilen binden?
Kein Mensch lässt sich mein Ach
zu Herzen gehen,
und mich ganz trostlos stehen.
Dies ist die Angst, so mir die Seele bricht!
Ich richte nicht, verdamm’ auch nicht,
und muss doch Beides leiden.
Dies ist die Jammernacht,
so mir mein Herz Ägypten gleiche macht,
darinnen Licht und Trost
von meiner Seite scheiden.
Vergeben und auch geben
spürt Feind und Freund an mir
und dennoch muss ich hier
ein Klagelied erheben,
dass mir nur Qual und Pein
dafür zur Dankbarkeit geschenket sein.
Arie
Mein Elend drückt mich fast zu Boden
und stellt mir lauter Marter für.
Der Schmerz besteht aus solchen Wunden,
die nicht allein der Leib empfunden,
die Seele selber blutet mir.
Secco-Rezitativ
Doch blinde Grausamkeit,
du wirst noch selbst in diese Grube fallen
so du mir zugedacht.
Hilfst du mir nicht und stillst mein Leid,
so lebt der alte Gott
und machtv
den mir erwies’nen Spott
durch seine starke Hand zunichte.
Wenn ich auf den mein Herze richte,
schenkt er mir eine Panacee,
die mein erregtes Weh
durch ihre Kraft entkräftet,
die Jammertränen stillt,
und mich mit Fried’ und Ruh’ erfüllt.
Nun zeigt mein Lebenslauf
ganz einen andern Inhalt auf:
Arie
Himmlische Stunden und selige Zeiten
sind mein ganzer Lebenslauf.
Von betrübten Jammertagen
kann ich wenig, wenig sagen,
aber von vergnügter Lust
zeuget diese frohe Brust,
und schreibt itzo täglich auf,
dass mein ganzer Lebenslauf:
,Himmlische Stunden und selige Zeiten’.