Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1145/25

Grosser Vater voll Erbarmen



Originaltitel:
Großer Vater, voll Er- / barmen / a / 2 Violin / Viol. / Flaut. Trav. / 2 Cant. / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo / Dn. 4. p. Tr. / 1725.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 4. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1725
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 24.06.1725
Vokal: SSATTB
Solostimmen: 2
Instrumente: fl, vl, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SSATB,str,bc) - B - 3/2+C
     2.rec (B,bc)
     3.coro (SATB,str,bc) - B - C
     4.choral (SATB,str,bc) - B - 3(/8)
     5.aria (S,fl,vl,str,bc) - g - 3
     6.rec (S,bc)
     7.coro (SSATB,str,bc) - B - C
     8.choral (4) DC

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: O himmlische Barmherzigkeit


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube

Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: Ja, Vater, gieb mir solchen Sinn


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 15 Seiten;
S 1, 2, A, T 1, 2, B (2x): 2, 2, 1, 1, 1, 1, 2 - vl solo, vl 1 (2x), 2, vla, vlne, bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2, 2 - fl: 1f.
Kommentar: mov3 & mov7 sort of intro to the chorale (ending on V) - lot of solowork in mov1 /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-433-18
RISM ID:   450006098
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor / Arioso/Duett / Chor
    Großer Vater, voll Erbarmen!
    Lass mich Armen
    Deinem Sinne ähnlich sein.
    Dieser Schmuck wird mich erhöhen,
    wenn die Bösen untergehen.
    Gott kann ja sein Bild nicht hassen.
    Die sich nach ihm schaffen lassen,
    geh’n in seine Wohnung ein.
    Großer Vater, voll Erbarmen!
    Lass mich Armen
    Deinem Sinne ähnlich sein.
  2. Rezitativ
    Ach! Mancher zählt sich unter Gottes Kinder,
    doch ist sein Sinn gar fern
    vom Sinn des Herrn.
    Das Herz ist voll von Hass, Neid und Bitterkeit.
    Du toller Sünder!
    Gott ist nicht so gesinnt.
    Sein Vaterherz ist voll von Liebe.
    Hegt jemand hier in dieser Zeit
    nicht gleiche Triebe,
    der ist gewisslich nicht sein Kind.
    Der Vater zeugt nur seinesgleichen.
  3. Chor
    Wer Seinen Sinn nicht hat, muss ewig von ihm weichen.
  4. Choralstrophe
    O himmlische Barmherzigkeit,
    die Jesus uns anpreiset!
    Ach! Wer ist doch in dieser Zeit,
    der sich getreu erweiset,
    der - gleich wie Gott der Vater ist -
    barmherzig ist zu jeder Frist,
    und das aus Herzensgrunde?
  5. Arie
    Brennt, ihr edlen Liebesflammen,
    schlagt zusammen!
    Zündet Herz und Seele an!
    Diese Glut
    macht gar manchen Fehler gut.
    Seelen, die sich drein verbunden,
    haben allzeit Trost gefunden,
    den die Welt nicht geben kann.
  6. Rezitativ
    So schön der Schmuck der Liebe stehet,
    so selten ist die edle Tracht.
    Das macht
    der Eigenstolz, der sich allein gefällt
    und andre höhnt, verdammt und schmähet.
    Die blinde Welt
    will lieber Satans Larven tragen,
    als Gott in Liebe ähnlich sein.
    Um ihres Nächsten Plagen
    bekümmert sie sich nicht:
    Sie stürzt sich selbst ins Zorngericht.
  7. Chor
    Mein Gott, lass mich dergleichen Sinn entsagen.
    und präge mir dein Bild der Liebe ein.
  8. Choralstrophe
    Ja, Vater! Gib mir solchen Sinn,
    dass ich von Deinen Gaben,
    die Du mir gibst, geb’ andern hin,
    die Dürftigen zu laben.
    Lass mich nach Deinem Ebenbild
    sein: liebreich, gütig, sanft und mild.
    Das bitt’ ich herzlich. Amen!