Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Chor
Segne alle, die dir fluchen,
Sanftmut hält das Herze rein.
Die nur Zorn und Rache suchen,
können keine Christen sein.
Rezitativ
Der Wahn ist leider schlecht gegründet,
der gleichwohl viele schwülstig macht.
Wenn sie nun nichts von dem vollbracht,
was auch des Henkers Schwert verbeut,
so prahlen sie schon mit Gerechtigkeit,
ist gleich das Herz von Gift und Gall entzündet.
Sie haben so nach ihrem Wahn
selbst dem Gesetz bereits genug getan.
O armer Ruhm, o blinde Christenheit.
Arie
Sanfter Jesu, deine Liebe
bilde mich nach deinem Sinn.
Lass mich Zorn und Rache meiden
und in Sanftmut willig leiden,
bis ich dort,
mein Erlöser und mein Hort,
dir vollkommen ähnlich bin.
Rezitativ
Wer Hass und Rachgier in sich hegt,
des Opfer wird vor Gott nicht gelten,
und wenn er tausend Welten
zu dessen Füßen legt.
Ein Herz, von Liebe angefüllt,
die aus dem Glauben quillt,
kann Gott mit einem Scherflein ehren.
Ach blinde Welt!
Gott sieht das Herz, nicht äußre Gaben an.
So eile doch, was ihm an dir missfällt,
Neid Bitterkeit und Feindschaft auszukehren.
Dein Gottesdienst ist sonst - glaub’s nur - umsonst getan.
Arie
Sei willfärtig deinen Feinden
bald, weil es noch heute heißt:
„Jenes großen Richters Rache
rettet der Gerechten Sache.“
Frecher Mensch, besinne dich,
eh’ er dich
in den Höllenkerker schmeißt.
Choral
Verleih, dass ich aus Herzensgrund
mein’n Feinden mög vergeben.
Verzeih mir auch zu dieser Stund,
schaff mir ein neues Leben.
Dein Wort mein Speis’ lass allweg sein,
damit mein Seel zu nähren,
mir zu wehren,
wenn Unglück geht daher,
das mich bald möcht abkehren.