Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/22

Segne alle die dir fluchen



Originaltitel:
Segne alle die dir fluchen / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viol / Cant. / Alt. / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 6. p. Tr. / 1722.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1722
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 12.07.1722
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob (2), fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - g - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,ob(2),fg,vl unis,vla,bc) - B - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - Es - C
     6.choral (SATB,ob(2),vl unis,vla,bc) - g - 3

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ (Seite 69)
Strophentext: Verleih, daß ich aus Herzensgrund

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S (2x), A, T (2x), B: 2, 1, 1, 1, 1, 2 - vl 1, 2, vla, vlne, bc: 2, 2, 1, 1, 2 - ob 1, 2: 2, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-430-20
RISM ID:   450006007
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor
    Segne alle, die dir fluchen,
    Sanftmut hält das Herze rein.
    Die nur Zorn und Rache suchen,
    können keine Christen sein.
  2. Rezitativ
    Der Wahn ist leider schlecht gegründet,
    der gleichwohl viele schwülstig macht.
    Wenn sie nun nichts von dem vollbracht,
    was auch des Henkers Schwert verbeut,
    so prahlen sie schon mit Gerechtigkeit,
    ist gleich das Herz von Gift und Gall entzündet.
    Sie haben so nach ihrem Wahn
    selbst dem Gesetz bereits genug getan.
    O armer Ruhm, o blinde Christenheit.
  3. Arie
    Sanfter Jesu, deine Liebe
    bilde mich nach deinem Sinn.
    Lass mich Zorn und Rache meiden
    und in Sanftmut willig leiden,
    bis ich dort,
    mein Erlöser und mein Hort,
    dir vollkommen ähnlich bin.
  4. Rezitativ
    Wer Hass und Rachgier in sich hegt,
    des Opfer wird vor Gott nicht gelten,
    und wenn er tausend Welten
    zu dessen Füßen legt.
    Ein Herz, von Liebe angefüllt,
    die aus dem Glauben quillt,
    kann Gott mit einem Scherflein ehren.
    Ach blinde Welt!
    Gott sieht das Herz, nicht äußre Gaben an.
    So eile doch, was ihm an dir missfällt,
    Neid Bitterkeit und Feindschaft auszukehren.
    Dein Gottesdienst ist sonst - glaub’s nur - umsonst getan.
  5. Arie
    Sei willfärtig deinen Feinden
    bald, weil es noch heute heißt:
    „Jenes großen Richters Rache
    rettet der Gerechten Sache.“
    Frecher Mensch, besinne dich,
    eh’ er dich
    in den Höllenkerker schmeißt.
  6. Choral
    Verleih, dass ich aus Herzensgrund
    mein’n Feinden mög vergeben.
    Verzeih mir auch zu dieser Stund,
    schaff mir ein neues Leben.
    Dein Wort mein Speis’ lass allweg sein,
    damit mein Seel zu nähren,
    mir zu wehren,
    wenn Unglück geht daher,
    das mich bald möcht abkehren.