Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/39

Wehe euch Schriftgelehrte und Pharisäer



Originaltitel:
Wehe euch Schriftgelehrte / u. Pharisäer / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 6. p. Tr. / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1739
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 05.07.1739
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (B,str,bc)
     2.rec (T,bc)
     3.aria (TB,str,bc) - g - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (SA,str,bc) - c - 6/8
     6.rec (B,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - B - 12/8

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mein Gott, das Herz ich bringe dir (Seite 97)
Strophentext: Hilf dass ich sei von Herzen fromm

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: Beiliegend: 1f Sopran: Umschrift von Rezitativ und Arie des Tenor



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-447-18
RISM ID:   450006531
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Wehe euch, Schriftgelehrte und
    Pharisäer! Ihr Heuchler! Von außen
    scheinet ihr vor den Menschen fromm,
    aber inwendig seid ihr voller
    Heuchelei und Untugend.
  2. Rezitativ
    Ach, dass der arge Sinn
    der stolzen Pharisäer-Sekte
    nicht noch in vielen Herzen steckte!
    Man sucht durch äußer’n Schein
    Gerechtigkeit und seligen Gewinn.
    Und, ach! die Herzen sind nicht rein.
    Ihr Heuchler! Ach betrügt euch nicht.
    Hass, Zorn und Mord sind Eins vor Gottes Angesicht.
  3. Arie/Duett
    Menschen, reinigt eure Herzen,
    sonst gilt euer Opfer nicht.
    Denkt nicht, Hass und Bitterkeiten
    haben wenig zu bedeuten.
    Ach, ja, wohl! Ein zornig Wort
    rechnet Gott vor einen Mord.
    wenn Er Recht und Urteil spricht.
  4. Rezitativ
    Gott lässt sich nicht, o nein!
    durch äuß’res Gleißner-Wesen blenden.
    Hegt jemand Bitterkeit,
    will er bei Hass und Neid
    ein Weihrauchopfer streu’n,
    der wird sich selbst und Gottes Ehre schänden.
    Sein Tun ist Heuchelei,
    gesetzt, er sei
    von grober Schand’ und Lastern frei.
    Gott will bei unsern Opfergaben
    nebst äuß’rer Ehrbarkeit auch reine haben.
  5. Arie/Duett
    Reine Herzen, reine Hände
    machen auch ein Opfer rein.
    Fehlet es an solchen Dingen,
    sollten wir auch Alles bringen,
    so wird’s doch vergeblich sein.
  6. Rezitativ
    Ihr Heuchler! Wehe euch,
    die ihr mit äußer’m Wesen prahlet
    und schätzt euch wahren Frommen gleich,
    weil ihr in äußer’m Dienst des Herrn
    so manches Opfer zahlet.
    Doch zürnt und zankt ihr gern.
    Ihr lebt in Lüsternheit.
    Ach, hört ihr’s nicht,v was Jesus spricht:
    „Habt ihr allhier auf Erden
    nicht bessere Gerechtigkeit,
    so könnt ihr dort nicht selig werden.“
  7. Choralstrophe
    Hilf, dass ich sei von Herzen fromm,
    ohn’ alle Heuchelei,
    damit mein ganzes Christentum
    Dir wohlgefällig sei.