Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
Vertrage einer den andern, vergebet euch untereinander,
so jemand Klage hat wider den andern; gleich
wie Christus euch vergeben hat, also auch ihr.
Rezitativ
Wer immer zürnt und hasst,
er macht aus Hadern und aus Schelten
sein täglich Werk und Tun,
der ist so sich wie andern eine Last.
Er kann in sich nicht ruh’n
und auch vor Gott nichts gelten,
er gehet hin und kommt von dem Altar
gewiss nicht anders als er war.
Ein Caïn mag nur immer Opfer bringen,
das scheinbarste wird ihm doch schlecht gelingen.
Arie
Heuchler, haltet Mund und Herzen,
nicht nur eure Hände rein.
Beten, Singen, Opfergaben
werden keinen Segen haben,
wenn die Zunge, wenn der Mund
aus vergalltem Herzensgrund
nichts als „Narr“ und „Racha“ spei’n.
Rezitativ
Bespiegelt euch an Gottes Lamm,
ihr Menschen! nicht an Scheingerechten,
die zwar die gröbsten Laster scheu’n,
doch bleibt ihr Hertz ein Stamm,
d’raus wie bei andern Sündenknechten
bei allem äußern Schein
gleichwohl Zorn, Zank, Hass und Neid
und andre böse Früchte sprossen.
Wie können die dem Herrn gefällig sein?
Ach, werdet ja nicht ihre Bund’sgenossen.
Weit bessere Gerechtigkeit
läst Jesus von Sich sehen.
Er tut, Er spricht, Er denkt auch rein.
Wer Ihm recht folgt, der kann vor Gott bestehen.
Arie
Ach schaffe mich nach Deinem Bilde,
mein Jesu, Du bist allzu schön.
Du führst recht ein gerechtes Leben,
Dein Hertz ist willig, zu vergeben,
Dein Gang ist lauter Licht,
Du fehlst in keinem Worte nicht,
wie gern möcht’ ich Dir ähnlich sehn.
Accompagnato-Rezitativ
Herr Jesu, gib mir Kraft und Stärke
dass ich Dir ähnlich werden kann,
und leite mich Selbst auf die Bahn,
wo ich stets Deine Spuren merke.
Choral
Verleih’, dass ich aus Herzensgrund
mein’n Feinden mög’ vergeben.
Verzeih mir auch zu dieser Stund’
schaff mir ein neues Leben.
Dein Wort mein Speis’ lass allweg sein,
damit mein Seel’ zu nähren,
mir zu wehren,
wann Unglück geht daher,
das mich bald möcht’ abkehren.