Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/41

Alle Schrift von Gott eingegeben ist



Originaltitel:
Alle Schrifft von Gott eingegeben / ist nutz zur Lehre, / a / 2 Flauti / 2 Violin e Viola. / Canto. / Alto. / Tenore. / Basso. / e / Continuo. / Dn. 6. p. Trinitatis./1741
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 09.07.1741
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum,arioso (T,str,bc) - F - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - B - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - G - 3 (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,fl(2),str,bc) - F - C (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Mensch, bewein dein Sünde groß (Seite 113)
Strophentext: Den Glauben, Lieb und Hoffnung stärk

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S, A, T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 2 - vl 1 (2x), vl 2, vla, vlne, org: 2, 2, 2, 1, 2, 2 - fl 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: Partitur beziffert! /fh



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-449-37
RISM ID:   450006655
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nutz
    zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung,
    zur Züchtigung in der Gerechtigkeit.
  2. Secco-Rezitativ
    Ein Pharisäer siehet
    die Schrift in ihrer Kraft nicht ein.
    Er will gerecht und heilig sein,
    wenn er die groben Laster fliehet.
    Und die verborg´ne, böse Lust
    lässt er im Herzen stecken.
    Er denkt, die könne seine Brust
    für Gottes Augen nicht beflecken.
    O toller Wahn!
    Die Wurzel ist so böß´ als wie die Frucht.
    Wer jene nicht zu töten sucht,
    der kommt bei Gott gar übel an.
  3. Arie
    Heuchler halten wohl die Hände,
    aber nicht die Herzen rein.
    Kann das Gott gefällig sein?
    Kann ihr Opfer wohl was gelten,
    da sie keinen Mord verübt,
    aber doch durch Hass und Schelten
    ihres Bruders Herz betrübt?
    Ach, in Ewigkeit nicht! Nein!
  4. Secco-Rezitativ
    Du heuchlerische Kreatur
    aus pharisäischem Geschlecht,
    bespieg´le dich doch nur
    in Gottes Wort und forsche recht
    in dessen reinen Tiefen.
    Lass dich dein falsches Auge nicht,
    nein: Gottes Willen prüfen.
    Du wirst erseh´n: Bei deinem Satzungsschein,
    da Hochmut, Hass und Lust dein Herze eingenommen,
    kannst du nicht selig sein.
    Selbst Jesus spricht:
    Ein Volk von solcher Art wird nicht in´n Himmel kommen.
  5. Arie
    Ihr Heuchler, lasst doch euer Prahlen,
    die Schrift beschämt euch allzu sehr.
    Ihr müsst, wollt ihr gen Himmel steigen,
    euch heiliger erzeigen,
    sonst bleibet eure Hoffnung leer.
  6. Secco-Rezitativ
    Ach! großer Lehrer aus der Höhe!
    Gib mir in dir Gerechtigkeit,
    dass ich in jener Zeit
    nicht unter den Verworf´nen stehe.
  7. Choralstrophe
    Den Glauben, Lieb´ und Hoffnung stärk´:
    Dass ich im Stande guter Werk
    stets mög´ erfunden werden;
    dass ich zieh´ Jesum Christum an
    und folge Seiner Tugendbahn,
    so lang ich leb´ auf Erden;
    dass ich meid´ alle Heuchelei,
    von Herzen recht gottselig sei,
    wie Du befiehlst den Frommen.
    So werd´ ich auch nach dieser Zeit,
    o Gott, in Deine Herrlichkeit
    mit Fried´ und Freude kommen.