Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/45

Tritt nicht herzu zeuch deine Schuhe



Originaltitel:
Tritt nicht herzu
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1745
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 25.07.1745
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - a - C (andante)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - A - 3 (affettuoso)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - G - C (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wenn wir in höchsten Nöten sein (Seite 137)
Strophentext: Vor deinen Thron tret ich hiermit

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-453-19
RISM ID:   450006858
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Tritt nicht herzu, zeuch deine Schuh’ aus von
    deinen Füßen, denn der Ort, da du
    aufstehest, ist ein heilig’ Land.
    Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott
    Abrahams, der Gott Isaacs und der Gott Jacobs.
  2. Secco-Rezitativ
    Die höchste Majestät,
    der Herr im Himmel und auf Erden,
    will, wenn man vor Ihn geht,
    sorgfältig und in Reinigkeit
    verehrt und angebetet werden.
    Wenn Sündenflecken
    in Herz, in Wort und Wandel stecken,
    so hilft kein Opfer nicht, noch wenn man Weihrauch streut.
  3. Arie
    Der große Gott, das reine Wesen,
    nimmt kein beflecktes Opfer an.
    Bringt man es gar mit Kaïns Händen,
    so wird man dessen Ehre schänden,
    der Leib und Seel’ verdammen kann.
  4. Secco-Rezitativ
    Ein Frommer dient dem Herrn
    mit Freuden und von Herzen gern,
    doch freut er sich mit Zittern.
    Er weiß: Ein Herz voll fremder Glut
    wird, wenn es gleich andächtig tut,
    den großen Gott erbittern.
    Drum tritt er nie vor den Altar;
    er ist vorher bemüht, sein Herz zu prüfen.
    Nimmt er in diesen Tiefen
    Unlauterkeiten wahr,
    so treibt er solchen Gräu’l durch wahre Buße aus.
    Er reinigt sein Gewissen,
    und so kommt er in Gottes Haus
    und ist getrost vor Gott in Seinem Dienst beflissen.
  5. Arie
    Hartes Herze, sei doch billig,
    sei doch zur Versöhnung willig,
    Gottes Rache sieht sonst drein.
    All dein Beten, all dein Singen
    kann dir nie zum Trost gelingen.
    Es wird Gott ein Gräuel sein.
  6. Secco-Rezitativ
    Ihr, die ihr ungescheut
    im Zorn, mit unversöhntem Herzen
    zu Gottes Tempel naht, ach! fürchtet euch,
    Mit Gott lässt sich nicht scherzen.
    Sein Eifer hat Hass, Zorn und Bitterkeit
    zu aller Zeit
    mit strenger Rache angesehen.
    Ach, bessert euch!
    Es wird an euch sonst auch geschehen.
  7. Choralstrophe
    Für Deinen Thron tret’ ich hiemit,
    o Gott, und Dich demütig bitt’:
    Wend’ Dein genädig Angesicht
    von mir betrübten Sünder nicht.