Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1147/53

Zum Gottlosen spricht Gott



Originaltitel:
Zum Gottlosen spricht / Gott, was verkündigest / a / 2 Violin / Viola / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 6. p. Tr. / 1753. / ad / 1731.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 6. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1753
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 29.07.1753
Vokal: ATB
Solostimmen: 2
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - g - 3
     4.rec (T,bc)
     5.aria (T,str,bc) - B - C (un poco allegro)
     6.rec (B,bc)
     7.choral (ATB,str,bc) - G - C

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Aus tiefer Not schrei ich zu dir (1. Melodie in CB 1728) (Seite 14)
Strophentext: Mich überzeuget Herz und Sinn


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 10 Seiten;
A, T, B: 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 2, 2, 2, 2f.
Kommentar: Die Continuostimme ist mit Organo bezeichnet



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-461-19
RISM ID:   450007102
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Zum Gottlosen spricht Gott:
    Was verkündigest du meine Rechte und nimmst
    meinen Bund in deinen Mund, so du doch Zucht
    hassest und wirfest meine Worte hinter dich.
  2. Secco-Rezitativ
    Gottloser Mensch! erkühnst du dich,
    vor Gottes Majestät zu treten?
    Dein Mund will beten
    und sieh: dein Herz ist jämmerlich
    von Zorn, Zank, Hass und Neid verkehrt.
    Du nimmst an aller Bosheit teil
    und meinst, dein Tun sei recht getan.
    Wie? Dass dich nicht ein Feu’r vom Herrn verzehrt,
    da dein Altar von fremdem Feuer glüht?
    Entfliehe schnell zu deinem Heil
    und bessre dich, Gott sieht
    kein Kainsopfer an.
  3. Arie
    Sprecht nur nichts, ihr Mörderlippen,
    euer Beten ist ein Greul.
    Eurer Hände reichste Gaben
    können keinen Nachdruck haben,
    nehmt sie wieder.
    Euer Singen, eure Lieder,
    ach! was sind sie? Ein Geheul!
  4. Secco-Rezitativ
    O Mensch, tritt nicht zum Betaltar,
    bis du vorher dich angesehen,
    wie Sinn und Tun beschaffen war.
    Ist gleich kein grober Fall,
    kein Mord von dir geschehen,
    sei drum nicht ohne Sorgen.
    Vielleicht ist eine bittre Gall’
    in dir verborgen.
    Glaub’s, sie ist einem Totschlag gleich.
    Ach! Ihr Leviten, prüfet euch:
    trifft einer noch ein Racha an,
    der lege seine Gabe nieder.
    Er bitte deme ab, dem er was Leids getan,
    und komme dann in rechter Buße wieder.
  5. Arie
    Buß und Glaube sind die Hände,
    deren Opfer Gott gefällt.
    Ist ein Herz nicht recht zerschlagen,
    ach! so darf’s kein Opfer wagen,
    wenn sich’s noch so sehr verstellt.
  6. Secco-Rezitativ
    Ach, Herr, ich nahe mich zu dir,
    ich weiß zwar wohl die Menge meiner Sünden.
    Doch sieh, mein Feind verzeihet mir.
    Mein Gott, ach! lass auch dich mir gnädig finden.
  7. Choral
    Mich überzeuget Herz und Sinn,
    ich muss es frei bekennen,
    dass ich der größte Sünder bin,
    darf mich nicht anderst nennen.
    Doch wenn ich Dich, o Gott, schau an,
    mitnichten ich verzweiflen kann:
    Du kannst und willst mir helfen.