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Text der Kantate:
Arie
Ereif´re dich, gerechter Himmel,
und strafe die verführte Welt.
Sie will zwar Gott „Herr, Herr!“ benennen,
Ihm aber diesen Ruhm nicht gönnen,
den seine Majestæt erhält.
Secco-Rezitativ
Der Satan hat itzt einen Orden
auf dieser Welt gestift´t,
in welchem manch verkehrter Geist
ein schnödes Glied geworden.
Er heißt:
Der Heuchel-Christen-Orden
und führt die Uberschrift:
„Verblende nur die Welt durch äußerlichen Schein,
so kannst du schon bei ihr ein wahrer Christe sein.
Doch höchst verdammte[n] Worte,
ihr öffnet euch den Weg zur Höllenpforte.
Ein Heuchler und ein Christe sein,
das stimmt so wenig überein,
als Gott und Belial zusammen stimmen.
Der Heuchler Herz ist ihm ein Gräu´l
und solcher Menschen Teil
ist Glut und ewig Feuer.
Sie sind ein rechtes Ungeheuer;
Ein Höllenbrand und Satansbild,
das bei der Erde wohl, doch nicht bei Jesu gilt.
Arie
Der Urteilsstab ist schon gebrochen
und dieses harte Wort gesprochen
dass Gott die Heuchler von sich treibt.
Drum soll man ihn mit Ernst verehren
und nichts als Himmelswahrheit lehren,
weil sie der Weg zum Leben bleibt.
Secco-Rezitativ
Allein!
Die Pharisäer-Art ist schon zu wohlgelitten.
Wogleich im Herzen Schlangen sein,
die Lippen aber nur um Glaub´ und Andacht bitten
da muss der Himmel offen stehn?!
Nein! Nein!
Nur diese Christen
sind rechte Pietisten,
das ist des Höchsten liebste Kinder,
die ganz allein in ihre Kammer geh´n,
daselbst ihr Herz vor Gott bekennen
und ihn in Wahrheit Vater nennen.
Dies ist das rechte Christentum
und unser schönster Ehren-Ruhm,
wenn wir der Heuchler Gift vermeiden
und uns in weiße Seiden
der Himmelswahrheit kleiden.
Arie
Ach, so will ich in der Stille
ganz allein,
Jesu, dein Verehrer sein.
Werd´ ich dich „Mein Vater!“ nennen,
soll es Mund und Herz bekennen,
denn der bloße Schein
trägt uns wenig ein.