Originaltitel: Ein ieglicher Baum wird an / seiner eigenen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 8. p. Tr. / 1747. / ad / 1736. Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis Sonntag im Kirchenjahr: 8. Sonntag nach Trinitatis Entstehungszeit: 1747 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 23.07.1747 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (T,str,bc) - g - C 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - B - C (vivace) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - C - 3/8 6.rec (T,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - g - 6/8
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Gott des Himmels und der Erden (Seite 45) Strophentext: Nimm dir vor, für Andern allen
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Text der Kantate:
Dictum
Ein jeglicher Baum wird an seiner eigenen
Frucht erkannt. Denn man lieset nicht
Feigen von den Dornen, auch so lieset
man nicht Trauben von den Hecken.
Secco-Rezitativ
Ach Gott, vom Himmel sieh doch drein!
Der Teufel will – ach! - ein Prophet,
der Wolf ein Lämmlein sein.
Der Dornstrauch will ein Weinstock heißen,
die Distel spricht: „Ich bin ein Feigenbaum!”
Und wer in allen Lastern geht,
den kann
man kaum
nach seinem Wahn
genugsam heilig preisen.
Ei, schöne Heilige,
die lauter Höllenfrüchte bringen!
Weh euch! Ja: Ewig Weh! Unheil’ge Heilige:
Es wird euch nicht gelingen.
Arie
Was prangs du, Heuchler! mit der Larve?
Die böse Frucht verrät des Herzens Grund.
Ein guter Baum bringt gute Früchte.
Wer glaubt, der wandelt auch im Lichte,
er dienet Gott mit Werken, Herz und Mund.
Secco-Rezitativ
Ihr leeren Bäume, fürchtet euch, die ihr allein
mit Blättern pranget.
Spricht gleich der Mund „Herr, Herr!“ zu Gott,
was ist’s?
Der Himmel wird mit schönen Worten nicht erlanget.
Auf Heucheln folget ew’ger Spott.
Ach ja! Der irrt, wer ohne Tat nur bloß in gutem Schein vermeint,
ein guter Christ zu sein.
Arie / Duett
Wehe dir, du Heuchel-Rotte!
Fluch und Feuer sind dein Lohn.
Aller Ruhm von deinen Taten
kann dir nicht zum Trost geraten,
Heuchel-Ruhm gebiert nur Hohn.
Secco-Rezitativ
Ihr heiligen Unheilige!
Legt noch beizeit die Heuchel-Larve ab,
eh’ euch ein ewig Weh
im Höllengrab
zur unerhörten Marter kränket.
Wer glaubt und lebt nach Christi Sinn,
der hat den Himmel zum Gewinn,
den ihm der Herr aus lauter Gnade schenket.
Choralstrophe
Nimm dir vor, für Andern allen
was du tust, nur Gott allein
mit dem Glauben zu gefallen
voller Lieb’ ohn’ argen Schein.
Beichte deine Sünd’ und Schuld,
so bekommst du Gottes Huld.