Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1150/12

Ein Weltkind sinnet Tag und Nacht



Originaltitel:
Cantata. / Ein Welt Kind sinnet Tag u. Nacht / a Voce Sola / 2 Violin / Viol. / e / Continuo. / Dn. 9 p. Trin. / 1712.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 9. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1712
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 24.07.1712
Vokal: Bass
Solostimmen: 1
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (B,str,bc)
     2.aria (B,vl unis,bc) - B - 3
     3.rec (B,bc)
     4.choral (B,str,bc) - g - 3
     5.rec (B,bc)
     6.aria (B,str,bc) - B - C

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ich hab mein Sach Gott heimgestellt (Seite 67)
Strophentext: Es hilft kein Reichtum, Geld noch Gut

Dichter: G.C. Lehms
Partitur: 8 Seiten;
B (2x): 2, 1 - vl 1, 2, vla, vlc, vlne, bc: 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: Eine B-Stimme untextiert



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-420-19
RISM ID:   450005777
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Ein Weltkind sinnet Tag und Nacht
    auf große Mammons-Schätze
    und ist allein bedacht,
    viel Geld und Gut an sich zu ziehen.
    Doch törichtes Bemühen!
    Das Reichtum ohne Gott
    ist nur ein Schattenwerk und muss den Sodomsäpfeln gleichen,
    ein Folterhaus, ein Dornental,
    dabei man nichts als Seelenqual
    und Sorgenstiche fühlt.
    Wo Mammon ist, muss Gott
    und Himmel weichen,
    und wo das Herz allein
    in diesem gold´nen Kote wühlt,
    kann es nicht ewig glücklich sein.
  2. Arie
    Himmel und Hölle vertragen sich nicht,
    Christus und Mammon steht niemals beisammen.
    Küsst man den einen und schenkt ihm das Herz,
    macht man dem andern gleich tödlichen Schmerz.
    Darum so soll man den Mammon verdammen.
  3. Secco-Rezitativ
    Kann dich wohl Gut und Geld
    dereinst in Himmel bringen?
    Nein, nein, verblend´te Welt,
    du weißt, wie wir in uns´rer Kirche singen:
  4. Choralstrophe
    Es hilft kein Reichtum, Geld noch Gut,
    kein Kunst noch Gunst noch stolzer Mut,
    für´m Tod kein Kraut gewachsen ist.
    Mein frommer Christ,
    alles was lebet, sterblich ist.
  5. Secco-Rezitativ
    Hat dir dein Reichtum nun
    allhier dein Paradies geschenket,
    so wirst du dort dafür gekränket.
  6. Arie
    Lacht man hier, so klagt man oben,
    denn die welt-vergnügte Lust
    macht uns dort nur Weh bewusst.
    Darum duld´ allhier die Leiden,
    weil du endlich einmal scheiden
    und die Welt verlassen musst.