Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1150/44

Der Herr schauet vom Himmel



Originaltitel:
Der Herr schauet vom / Himmel / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 9. p. Tr. / 1744. / ad / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Trinitatis
Sonntag im Kirchenjahr: 9. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungszeit: 1744
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.07.1744
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (T,str,bc)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - B - C
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - g - 3
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - Es - C (allegro)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Gott, du frommer Gott (Seite 110)
Strophentext: Laß mich in dieser Welt

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-452-32
RISM ID:   450006829
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Der Herr schauet vom Himmel auf der
    Menschen Kinder, dass Er sehe, ob
    jemand klug sei und nach Gott frage.
    Aber sie sind alle abgewichen und allesamt
    untüchtig; da ist keiner der Gutes tue,
    auch nicht einer.
  2. Secco-Rezitativ
    Der Herr ist gut.
    Er teilt in Seinem Haus
    unzählig viele Güter
    den Menschen zur Verwaltung aus.
    Doch seht, was Staub und Asche tut.
    Die menschliche Gemüter
    sind ohne alle Treu’;
    sie sündigen ganz ohne Scheu
    an Gottes eig’nen Schätzen.
    Wie? Sollt’ das nicht den Herrn in Zorn und Eifer setzen?
  3. Arie
    Der Herr sieht aller Menschen Wandel.
    Untreue Knechte, scheut euch doch!
    Der Rechnungstag wird endlich kommen,
    so Amt als Gut wird abgenommen.
    Wo wollt ihr denn, ihr Arme, hin?
    Ach, ändert euren Sinn!
    Vielleicht verschonet Er euch noch.
  4. Secco-Rezitativ
    Der Sünden sind sehr viel,
    die, ach, die Menschen ungescheut
    an Gütern dieser Zeit begehen.
    Doch wollen sie es nicht gestehen.
    Sie treiben noch ihr böses Spiel,
    sie decken in Verschlagenheit
    ihr böses Wesen listig zu.
    O, Mensch! So klug bist du,
    die ärgsten Streiche zu vollbringen.
    Ach, warum bist du
    es nicht auch in guten Dingen!
  5. Arie
    Menschen, seid nicht eure Feinde,
    macht euch Freunde,
    dieses ist beim Darben gut.
    Will die Rechnung gleich nicht passen,
    Gott wird das doch gelten lassen,
    was man Armen Gutes tut.
  6. Secco-Rezitativ
    Herr, großer Gott, Du bist gerecht.
    Willst Du mit mir in Rechnung gehen,
    so kann ich freilich nicht bestehen.
    Ach, schone Deinen Knecht!
    Ist’s hier und da bisher Versehen,
    ach, so vergib, es soll nicht mehr geschehen.
  7. Choralstrophe
    Lass mich in dieser Welt
    nur Dir zu Ehren leben.
    Lass ja mein Leib und Seel’
    Dir allzeit sein ergeben.
    Dein Geist regiere mich,
    so werd’ ich wohl besteh’n
    in meiner Rechnung, und
    zur Himmels Freud eingeh’n.